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DB Regio Nordost erhält Zuschlag für das Nord-Süd-Netz im VBB

28.02.12 (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat am heutigen Dienstag (28. Februar) DB Regio Nordost den Zuschlag für das Nord-Süd-Netz im Auftrag der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt erteilt. Es hat ein Volumen von etwa 9,5 Millionen Zugkilometern im Jahr und umfasst die Linien RE 3 Stralsund / Schwedt (Oder) – Berlin – Elsterwerda und RE 5 Rostock / Stralsund – Berlin – Falkenberg (Elster) / Lutherstadt Wittenberg.

Der Vertrag beginnt mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 und hat eine Laufzeit von zwölf Jahren. Der Zuschlagserteilung ist ein europaweites Vergabeverfahren vorausgegangen. DB Regio wird künftig moderne Doppeldeckerwaggons einsetzen, die bereits heute auf der Linie RE 5 fahren. Zudem wird es fünf Neubautriebzüge des Herstellers Bombardier Transportation geben. Alle Züge werden um einen fünften Waggon verstärkt und einem umfangreichen Redesign unterzogen.

Neu sind Videoüberwachung um das subjektive Sicherheitsempfinden der Fahrgäste zu erhöhen und ein barrierefreier Bereich in der Zugmitte. Somit können Menschen mit eingeschränkter Mobilität den stufenlosen Einstieg finden, egal wie der Zug gereiht ist und in welche Richtung er fährt.

Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) ist zufrieden mit der Wettbewerbspolitik. „Mit dieser Vergabe haben wir rund neunzig Prozent aller Regionalverkehre im Land Brandenburg im Wettbewerb vergeben. Mit dem laufenden Verfahren zum Netz Ostbrandenburg und dem im Sommer startenden Verfahren für den Prignitz-Express haben wir dann im Regionalverkehr hundert Prozent Wettbewerb erreicht.“

Auch im touristisch geprägten Mecklenburg-Vorpommern freut man sich über den Zuschlag und die Verbesserungen, die mit der Neuvergabe einhergehen. Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD): „Gerade der fünfte zusätzliche Wagen, der in den Saisonmonaten April bis Oktober auf beiden Linien bei allen Zügen Richtung Norden eingesetzt wird, bringt die lang ersehnte Entlastung des heutigen Angebots. Der zusätzliche Wagen wird im Untergeschloss insbesondere zur Mitnahme von Fahrrädern geeignet sein.“

Dieser Auffassung schließt man sich auch in Berlin an. Verkehrssenator Michael Müller (CDU): „Der Tages- oder Wochenendausflug an die Küste wird für die Berlinerinnen und Berliner mit dem verbesserten Angebot jetzt noch mal deutlich attraktiver. Und umgekehrt gilt natürlich das gleiche: Auch die Bürgerinnen und Bürger aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt können die Bundeshauptstadt jetzt noch bequemer und sicherer erreichen.“

In Sachsen-Anhalt sieht man bereits aufs Jahr 2017. Klaus-Rüdiger Malter, Geschäftsführer des dortigen Aufgabenträgers NASA: „Das Land Sachsen-Anhalt sichert mit dem neuen Vertrag langfristig stabile Direktverbindungen zwischen der Lutherstadt Wittenberg und Berlin. Zum 500. Jahrestag der Reformation 2017 erwartet die Lutherstadt Wittenberg zahlreiche Gäste aus der Bundeshauptstadt, denen damit gute Anreisemöglichkeiten geboten werden.

Beim VBB ist man besonders mit dem Wettbewerbskurs zufrieden. Geschäftsführer Hans-Werner Franz: „Mit dem Zuschlag bleiben wir unserer Linie treu, durch Wettbewerb die Qualität des Angebotes weiter zu verbessern. Der VBB wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Kunden des öffentlichen Nahverkehrs in unserer Region dieses Versprechen auch hautnah spüren.“

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