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Bypasslösung zwischen Düsseldorf und Köln (RE 6a) könnte doch im Juni kommen

03.02.12 (go.Rheinland, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Dieser Tage schrieb die Neuss-Grevenbroicher Zeitung, dass eine Einführung der Bypasslösung zwischen Düsseldorf und Köln, die ursprünglich bereits am 11. Dezember 2011 starten sollte, im Juni nicht mehr möglich ist. Diese Darstellung will der Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland (NVR) so nicht stehen lassen, auch wenn die Zeit drängt, wird weiterhin der 10. Juni 2012 als Tag der Betriebsaufnahme angestrebt. Die Verhandlungen laufen.

Nach dem Abellio-Urteil ist eine Direktvergabe, wie sie notwendig wäre, eigentlich nicht mehr möglich. Deshalb müsste die Vergabe, ganz gleich ob an DB Regio oder eine Privatbahn, anders geregelt werden. Wie bereits beim im Dezember 2010 eingeführten Eurobahnsprinter müsste es auf Basis einer Notvergabe stattfinden. Mit der Ausschreibung der Linien RE 5 und RE 6 – Betriebsaufnahme soll im Dezember 2016 sein – wird der RE 6a wieder wegfallen und die Linie RE 6 entsprechend verlängert.

Allerdings muss auch die Betriebsfinanzierung gesichert sein. Holger Klein, Pressesprecher des NVR: „Wir werden den RE 6a nicht auf Kosten anderer Leistungen in unserem Gebiet einführen. Erst wenn die Finanzierung gesichert ist, wird der RE 6a kommen. Dann erst werden wir einen verbindlichen Vertrag mit einem Anbieter unterschreiben.“

Sowohl NVR als auch VRR haben einen großen Verkehrsdurchführungsvertrag mit DB Regio NRW über Zugleistungen in elektrischer Traktion. Beide Aufgabenträger sehen die Linie RE 6a als Annexleistung zu diesen jeweiligen Verträgen und werden daher nicht mehr pro Zugkilometer zahlen als vertraglich vereinbart. Dennoch will man eine kurzfristige Lösung. Klein: „Aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen führen wir intensive Gespräche mit unserem Partner VRR, um eine rechtssichere Vorgehensweise im Interesse unserer Fahrgäste zu erreichen.“

Die Linie RE 6a folgt einem Lauf, den es während der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland schon einmal gegeben hat. Ein zusätzlicher RE 3 wurde über Düsseldorf hinaus verlängert, fuhr jedoch weiter bis zum Köln-Bonner Flughafen. Ist auch das eine Option? Holger Klein weist auf die Umlaufplanung hin: „Der RE 6a soll in Köln-Messe/Deutz enden; er wird aus zwei Umläufen bestehen. Wenn man ihn bis zum Flughafen verlängert, bräuchte man drei Umläufe und es würde sich weiter verteuern. Bei der Ausschreibung der Linien RE 5 und RE 6 werden wir sehen, in welcher Form sich das Land an der Betriebsfinanzierung beteiligt, auch im Hinblick auf den Rhein-Ruhr-Express. Verbindliche Aussagen können daher derzeit noch nicht getroffen werden.“

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