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BVG: Warnstreik am Samstag

16.02.12 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

Am kommenden Samstag (18. Februar) ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.Di) ihre Mitglieder bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) zu einem Warnstreik auf. Beginn ist zum Betriebsbeginn, gegen 19 Uhr sollen die Ausstände wieder beendet werden. Am Montag (20. Februar) wird es weitere Gespräche geben, danach will die Gewerkschaft über ihre weitere Vorgehensweise entscheiden.

Nachdem es 2010 eine Lohnsteigerung von drei Prozent für eine zweijährige Laufzeit gegeben hat, fordert Ver.Di nun deutlich mehr als nur einen Inflationsausgleich. Der Arbeitgeber bietet 4,9 Prozent mehr Geld für drei Jahre an. Für viele Berliner Fahrgäste werden Erinnerungen an den großen BVG-Streik 2008 wach. Damals konnte man noch auf die S-Bahn ausweichen, diese ist jedoch seit 2009 nicht mehr in der Lage, ihre vertraglichen Pflichten zu erfüllen.

BVG-Chefin Sigrid Nikutta: „Ein Warnstreik von mehr als 15 Stunden ist nicht nur unangemessen, er ist insbesondere gegenüber unseren Fahrgästen höchst unfair. Auch an Sonnabenden hat die BVG mehr als 1,8 Millionen Fahrgäste, die durch einen solchen übertrieben langen Warnstreik in ihrer Mobilität massiv behindert werden und für diese Art von Warnstreik zu Recht kein Verständnis aufbringen werden.“

Das Unternehmen verweist im Hinblick auf den Streik am Samstag zudem auf das Heimspiel von Hertha BSC Berlin gegen Borussia Dortmund und warnt vor einem Verkehrschaos im Vorfeld dieser Großveranstaltung. Nikutta sieht die hohen Forderungen zudem als Gefahr für die „langfristige Existenz“ der BVG. Eine „maßvolle Lohnpolitik“ sei eine wesentliche Säule für die nachhaltige Sanierung des hoch defizitären und überschuldeten kommunalen Eigenbetriebes.

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