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Stadt Witten und Bogestra eröffnen neuen Busbahnhof

14.01.12 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Nachdem die meisten Buslinien den Wittener Hauptbahnhof noch nie angefahren haben, gibt es jetzt Besserung: Der alte Busbahnhof am Rathaus wurde verkauft und stillgelegt, die Linien wurden bis an den Hauptbahnhof verlängert. Dort ist jetzt der neue ZOB „Zentraler Omnibusbahnhof“. Erstmals überhaupt ist der Wittener Hauptbahnhof vernünftig ans Stadtbusnetz angeschlossen. 32 Jahre nach Gründung des VRR kommt auch hier endlich der Verbundgedanke zum Tragen.

Bereits seit letztem Montag (9. Januar) ist der Fahrplan angepasst, heute (14. Januar) fand die offizielle Einweihung unter Anwesenheit zahlreicher Prominenter statt: Landrat Armin Brux aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis und Bürgermeisterin Sonja Leidemann (beide SPD), Bogestra-Chef Gisbert Schlotzhauer und jede Menge Wittener versammelten sich, um zu feiern.

Fast peinlich war es da, dass pfeifende Schulkinder der Rüdinghauser Grundschule aus Witten das Musikorchester der Bogestra übertönt haben: „Ihr habt nen Bahnhof – und wir keinen Bus“ lautete das Motto, denn die Stadt Witten streicht die Schülerbeförderung aus Durchholz nach Buchholz und vom Schnee nach Rüdinghausen. Wie die sechs bis zehn Jahre alten Kinder dann den kilometerlangen Weg durch die Ardeywälder zurücklegen sollen – wen juckts?

Insgesamt sind hier über sechs Millionen Euro investiert worden, wobei der VRR als Bewilligungsbehörde nach dem nordrhein-westfälischen ÖPNV-Gesetz den Löwenanteil gefördert hat. Auch die Verkaufserlöse aus dem Gelände des bisherigen Busbahnhofes flossen mit ein. Die Stadtteile Schnee, der Ardey, Stockum und der Sonnenschein haben jetzt endlich eine direkte Busanbindung zum Hauptbahnhof – nur die Kinder kommen nicht mehr zur Schule.

1997 begannen die Planungen, vor mittlerweile 15 Jahren. 2010 wurde der Hauptbahnhof an zwei Wittener Investoren verkauft, die bereits das alte Rathaus im heutigen Stadtteil Herbede in ein modernes Ärztezentrum umgewandelt werden. Der Hauptbahnhof, der ZOB und die naheliegende Stadtgalerie verleihen der einst miefigen Postpassage neuen Glanz. Und wenn man doch nicht kriegt, was man sucht, dann ist man mit dem Zug auch ganz schnell in Hagen, Dortmund oder Bochum.

Bild: Stefan Hennigfeld

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