Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Pro Bahn fordert weitere Trassensicherung der Almetalbahn

11.01.12 (NWL) Autor:Sven Steinke

Der Regionalverband Hochstift, des bundesweit agierenden Fahrgastverbandes Pro Bahn, fordert eine weitere Trassensicherung für die Almetalbahn zwischen Paderborn und Büren. Auch wenn zurzeit keine finanzielle Grundlage zur Finanzierung des Nahverkehrs auf der Strecke gesehen wird, sollte nach Ansicht des Verbandes der Wiederaufbau durch folgende Generationen nicht verbaut werden. Denn in den nächsten Jahrzehnten könnte sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung grundsätzlich ändern.

So sollte der Bahndamm auch in Zukunft gewidmet bleiben, damit zwischen Sauerland und dem Oberzentrum Paderborn die Option einer durchgehenden Bahnverbindung bestehen bleibt. Während zwischen Brilon und Büren die Trasse weiterhin durch Museumszüge genutzt wird, ist dies nördlich zwischen Büren und Paderborn nicht mehr möglich, weil der frühere Infrastrukturbetreiber Westfälische Almetalbahn (WAB) die Schienen im Jahr 2006 entfernen ließ.

Der Nahverkehrsplan Westfalen-Lippe stuft eine Reaktivierung der knapp 30 Kilometer langen Strecke mit einem Kosten-Nutzen-Faktor 1,2 zwar für volkswirtschaftlich sinnvoll ein, doch ein vor wenigen Monaten erschienenes Gutachten schreckte die Verantwortlichen der Anrainerkommunen und des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) zurück. Die jährlichen Betriebskosten werden dort mit einem astronomischen Wert von knapp vier Millionen Euro angegeben. Die unter den heutigen finanziellen Rahmenbedingungen einfach nicht finanzierbar sind.

Trotzdem setzt sich Pro Bahn Hachstift für einen Erhalt ein. Vor einigen Jahren hätte auch keiner gedacht, dass der Streckenabschnitt Brilon Stadt – Brilon Wald einmal wieder regelmäßig von Nahverkehrszügen befahren wird. Genauso denken die politischen Gremien im Märkischen Kreis über einen Wiederaufbau der Strecke Hemer – Iserlohn nach, obwohl sich die politischen Vertreter Jahre lang nicht für eine Sicherung der alten Trasse eingesetzt haben. Einige städtebaulichen Projekte stehen dort einem Wiederaufbau mittlerweile in der Quere.

Gerade auch das Busangebot entlang der Almetalbahn lässt teilweise sehr zu Wünschen übrig. So gibt es seit 2009 zwar eine Schnellbuslinie zwischen Brilon und Paderborn. Diese fährt aber nur im Zweistundentakt und ist nicht optimal mit den Zügen in Brilon Stadt verknüpft. Zwischen den beiden Städte Brilon und Büren mit jeweils über 20.000 Einwohnern besteht nicht einmal ein durchgehendes Busangebot. Über die Kreisgrenze zwischen Hochsauerlandkreis und dem Kreis Paderborn gelangt man nur mit wenigen Schulbussen zwischen Büren und Alme.

Kommentare sind geschlossen.