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Nach Güterzugunfall: Ermittlungen gegen sechs DB-Mitarbeiter

01.01.12 (Güterverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Knapp zwei Jahre nach einem Güterzugunfall in Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke) am 6. Januar 2010 ermittelt jetzt die Staatsanwalt gegen sechs Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Das berichtetet das Bielefelder Westfalenblatt. Der Vorwurf lautet auf fahrlässige Gefährdung des Eisenbahnverkehrs. Seinerzeit war ein Sachschaden in Höhe von rund 900.000 Euro entstanden. Die Beschuldigten sollen bei der Planung und Ausführung von Gleisbauarbeiten Fehler gemacht haben.

Den Mitarbeitern wird vorgeworfen, sie hätten Arbeiten angeordnet, die aufgrund der damals herrschenden Witterung nicht hätte durchgeführt werden dürfen. Es herrschten bis zu -18°C. Dadurch, dass die Schienen auf einem maroden Untergrund gelegen habe, seien sie abgesackt. Es besteht zudem der Verdacht, dass der Untergrund aus wirtschaftlichen Gründen nicht ausreichend verdichtet worden seien. Die bei so enormer Kälte verlegten Schienen dehnen sich bei Erwärmung aus, was zu Spannungen und Störungen der Infrastruktur führen könne.

Auch bei zwei weiteren Unfällen, einmal in Vennebeck am 5. Januar 2010 und einmal in Hilden am 3. August 2010, besteht der Verdacht, dass fehlerhafte Gleisanlagen die Ursache seien. In diesen Fällen ermitteln jedoch noch die Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle (EUB) und die Bundespolizei.

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