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Mutmaßlicher Sprayer von S-Bahn erfasst

10.01.12 (Hamburg) Autor:Jürgen Eikelberg

Wie die Bundespolizei Hamburg mitteilt, erfasste am 09.01.2012 gegen 22.50 Uhr eine S-Bahn der Linie S 31 zwischen der Station Sternschanze und dem Bahnhof Dammtor einen Mann. Der 26-Jährige erlitt erhebliche Verletzungen und wurde noch am Unfallort durch eine Notärztin reanimiert. Der Verunfallte wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert und verstarb dort wenig später aufgrund der Verletzungen.

Zur Durchführung der Rettungsmaßnahmen und der anschließende Unfallaufnahme durch die Bundespolizei mussten die entsprechenden S-Bahngleise von ca. 22.50 Uhr bis ca. 23.50 Uhr, die Fernbahngleise von ca. 22.50 Uhr bis ca. 00.00 Uhr gesperrt werden.

Über Betriebsstörungen im Bahnverkehr können durch die Bundespolizei keine Angaben gemacht werden. Fahrgäste der S-Bahn wurden nach jetzigem Sachstand der Bundespolizei nicht verletzt. Insgesamt wurden 24 Fahrgäste aus der S-Bahn evakuiert und sicher aus dem Gleisbereich geführt.

Nach erstem Sachstand der Bundespolizei sah der Triebfahrzeugführer (50) der S-Bahn während Fahrt eine Person am Gleisbereich stehen. Trotz umgehend eingeleiteter Schnellbremsung konnte ein Erfassen der Person nicht mehr verhindert werden. Der Triebfahrzeugführer wurde vor Ort abgelöst.

Nach erstem Ermittlungsstand der Hamburger Bundespolizei liegen keine Hinweise einer Fremdeinwirkung oder einem Suizid vor. „Die Ermittler der Bundespolizei gehen nach jetzigem Sachstand von einem tragischen Unfall aus.“ Gründe für den Aufenthalt des Verunfallten im Gleisbereich konnten bislang noch nicht ermittelt werden. Bei dem Verstorbenen aus Schleswig-Holstein wurden mitgeführte Sprayer-Utensilien aufgefunden und sichergestellt. Polizeilich war der 26-Jährige bereits wegen Graffiti-Delikten in Erscheinung getreten. Am Unfallort und der näheren Umgebung haben Ermittler der Bundespolizei bislang keine Hinweise auf Graffiti – Schmierereien entdeckt. Die weiteren Ermittlungen werden von der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt.

Aus aktuellem Anlass warnt die Hamburger Bundespolizei wiederholt vor den Gefahren an Bahnanlagen. „Der Aufenthalt in den Gleisen ist verboten und lebensgefährlich. Geschwindigkeiten von Zügen werden häufig unterschätzt; die Bremswege sind oftmals mehrere hundert Meter lang. Zusätzliche Gefahren in den S-Bahngleisen gehen von den Stromschienen aus. Diese führen 1200 Volt Gleichstrom; eine Berührung ist lebensgefährlich.“

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