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Drohende Streckenstilllegung Selb – Aš ist vom Tisch

05.01.12 (Bayern, Europa) Autor:Jürgen Eikelberg

Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil begrüßt die Aufhebung des Stilllegungsverfahrens für den böhmischen Teil der Bahnlinie Selb – Aš durch das tschechische Verkehrsministerium. „Das ist eine sehr erfreuliche Neujahrsbotschaft aus Prag. Sie verschafft uns weitere Planungssicherheit für das Reaktivierungsprojekt“, erklärt der Minister. Wie das Prager Ministerium in dieser Woche Zeil mitteilte, wurde das Verfahren mit Wirkung vom 2. Januar 2012 aufgehoben. Zeil hatte sich bei seinen tschechischen Kollegen persönlich dafür eingesetzt. „Ich bin optimistisch, dass wir die verbleibenden Aufgaben nun zügig abarbeiten können, damit schon in zwei Jahren die ersten Züge von Hof über Selb und Aš bis nach Cheb rollen“, erläutert Zeil weiter.

Das Stilllegungsverfahren war 2010 von der tschechischen Regierung eingeleitet worden. Damals wurden sämtliche Bahnlinien in Tschechien auf den Prüfstand gestellt, die keinen planmäßigen Zugverkehr aufwiesen. Hierzu gehörte auch der Streckenabschnitt zwischen dem Bahnhof Aš und der Grenze zu Bayern, der Teil der Reaktivierungsstrecke ist. Nach der Intervention aus Bayern war das Verfahren zunächst ausgesetzt worden, um die weitere Entwicklung beim Reaktivierungsprojekt abzuwarten. Hier konnte eine tschechisch-bayerische Arbeitsgruppe in den letzten Monaten erhebliche Fortschritte erzielen, was das Prager Ministerium nun honoriert hat.

Die Aufhebung des Stilllegungsverfahrens sei auch ein passendes Signal zum aktuellen bayerisch-böhmischen Bahnjubiläum, meint Zeil. Vor 150 Jahren wurde die erste Eisenbahnverbindung zwischen Bayern und Böhmen mit der Strecke von Furth im Wald nach Pilsen eröffnet. Am 30. Januar finden hierzu in Furth die offiziellen Feierlichkeiten statt, an denen neben Zeil auch Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer, der tschechische Verkehrsminister Pavel Dobeš und Bahnchef Rüdiger Grube teilnehmen werden.

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