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Wettbewerbsverfahren Ostbrandenburg eröffnet

14.12.11 (Berlin, Brandenburg) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Länder Berlin und Brandenburg schreiben mit dem sogenannten „Netz Ostbrandenburg“ neun Regionalbahnstrecken in einem Wettbewerbsverfahren aus. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) ist beauftragt worden, das Verfahren federführend umzusetzen. Die entsprechende Bekanntmachung wurde im europäischen Amtsblatt veröffentlicht.

Die Schienenverkehrsleistungen auf dem „Netz Ostbrandenburg“ werden für eine Vertragslaufzeit von Dezember 2014 bis Dezember 2024 ausgeschrieben. Sie umfassen ein jährliches Volumen von rund 4,9 Millionen Zugkilometern. Auf das Land Brandenburg entfallen dabei etwa 4,2 Millionen und auf das Land Berlin ca. 0,6 Millionen Zugkilometer. Die Ausschreibung der neun Regionalbahnstrecken erfolgt in zwei Losen, wobei die vier Ländergrenzen überschreitenden Linien ein Los bilden. Im „Netz Ostbrandenburg“ sind folgende Regionalbahnlinien zusammengefasst:

  • R12 Berlin – Templin
  • R25Berlin – Werneuchen
  • R26 Berlin – Küstrin-Kietz – Kostrzyn
  • R35 Fürstenwalde (Spree) – Bad Saarow Klinikum
  • R36 Königs Wusterhausen – Beeskow – Frankfurt (Oder)
  • R54 Berlin – Löwenberg (Mark) – Rheinsberg (Mark)
  • R60 Eberswalde – Frankfurt (Oder)
  • R61 Angermünde – Schwedt (Oder)
  • R63 Eberswalde – Joachimsthal

Die Unterlagen wurden durch die VBB GmbH nach den Vorgaben der Aufgabenträger erstellt.

Während der Vertragslaufzeit ist eine Weiterführung der Linie R26 nach Gorzów Wlkp. (Polen) vorgesehen. Dazu soll das ab Dezember 2014 beauftragte Eisenbahnverkehrsunternehmen mit dem Betreiber des polnischen Streckenabschnitts einen Kooperationsvertrag abschließen.

Durch die Ausschreibung des „Netzes Ostbrandenburg“ befinden sich nunmehr über 91 Prozent der Schienennahverkehrsleistungen auf dem Gebiet der Länder Berlin und Brandenburg im Wettbewerb. Rechnet man das im Sommer 2012 anlaufende Vergabeverfahren „Netz Nordwestbrandenburg“ (Prignitz-Express) hinzu, so ergibt sich für das kommende Jahr sogar eine Wettbewerbsquote von rund 99 Prozent.

Seit 10 Jahren werde im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg konsequent auf Wettbewerb im Schienennahverkehr gesetzt, sagt VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz, davon profitierten die Fahrgäste und auch die Länder als Besteller der Verkehrsleistung: „Wettbewerb bringt bessere Leistungen und mehr Angebot. Auf nahezu allen Strecken in Berlin und Brandenburg gelten inzwischen hohe einheitliche Qualitätsstandards und ab Dezember 2015 werden wir den Fahrgästen dann flächendeckend überall neue oder modernisierte Fahrzeuge, Barrierefreiheit, Personal in jedem Zug und weitere Komfortverbesserungen anbieten. Ausschreibungsgewinne der Länder fließen wieder zurück in die Bestellung, so dass wir auch mehr Verkehr auf die Schiene bringen können.“

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