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Polnischer Zughersteller erstmals auf dem deutschen Markt

20.12.11 (Bayern) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Länderbahn (Regentalbahn AG) wird ab Dezember 2014 den Schienenpersonennahverkehr auf den Relationen Regensburg – Marktredwitz – Schirnding unter dem Namen „Oberpfalzbahn“ durchführen. Für den Betrieb der Strecken werden zwölf fabrikneue Fahrzeuge eingesetzt, die Die Länderbahn vom polnischen Fahrzeughersteller PESA Bydgoszcz SA bezieht. Die entsprechenden Verträge wurden heute in München von Vertretern der Länderbahn und PESA feierlich unterzeichnet. Mit dem Einsatz von Neufahrzeugen setzte sich Die Länderbahn in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) gegen zahlreiche Konkurrenten durch.

Damit werden erstmals im deutschen Nahverkehr Fahrzeuge vom Typ PESA Link eingesetzt. Die Dieseltriebwagen überzeugen durch ihre innovative Ausstattung und das moderne Design: Ausgestattet mit pneumatischer Federung und Klimaanlage bieten sie hohen Fahrkomfort für bis zu 252 Fahrgäste.

Im geräumigen Mehrzweckbereich gibt es ausreichend Stellflächen für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen. Dank der barrierefreien Einstiege ist der LINK auch für mobilitätseingeschränkte Personen einfach und sicher nutzbar. Die Fahrzeuge verfügen über behindertengerechte Toiletten. Sie entsprechen vollumfänglich der TSI-PRM (Technische Spezifikation Interoperabilität im Fahrzeugbereich – Zugänglichkeit für Personen mit eingeschränkter Mobilität).

Ausfahrbare Schiebetritte an den Türen sorgen an Bahnsteigen verschiedener Höhe für leichtes Zusteigen. Modernste Videoüberwachungstechnik im Innenraum bietet Fahrgästen und Zugbegleitern höchste Sicherheit und schützt vor Vandalismus.

Auch das Innendesign des Fahrzeugs überzeugt: Dank der seitlichen Aufhängung der Sitze und einer hohen Anzahl an Vis-à-Vis Sitzgruppen wird dem Fahrgast eine großzügige Optik sowie viel Beinfreiheit geboten. Auf großformatigen TFT-Bildschirmen kann er alle Reiseinformationen gut erkennen.

„Wir sind überzeugt, dass diese Ausstattung unserer Dieseltriebfahrzeuge auch die Fahrgäste in Deutschland begeistern wird“, so Tomasz Zaboklicki, Mitglied des Boards und Leiter der Finanzabteilung von PESA. Und auch Gerhard Knöbel, Vorstand der Länderbahn, ist überzeugt: „Mit diesem Vertrag ist der Grundstein für eine fruchtbare Zusammenarbeit gelegt, mit der wir den Betrieb der neuen Oberpfalzbahn erfolgreich durchführen werden.“

Durch die zwei 390 kW-Antriebsaggregate werden die von der BEG geforderten Fahrzeiten zu den Knotenbahnhöfen eingehalten. Die Fahrzeuge werden auch die neueste, sehr anspruchsvolle EU-„Crash-Norm“ EN15227 erfüllen. „Unsere Fahrgäste kommen dadurch zukünftig noch sicherer und schneller an ihr Ziel“, freut sich Fritz Czeschka, Geschäftsführer der BEG und ergänzt: „Gemeinsam mit der Länderbahn und PESA werden wir unseren Fahrgästen in der Region ein hochmodernes Nahverkehrsangebot zur Verfügung stellen.“

Auch im Service-Bereich wird es Neuerungen geben: Von der BEG wurde eine Zugbegleitquote von 100% bestellt. Damit werden den Fahrgästen in allen Fahrzeugen persönliche Ansprechpartner zur Verfügung stehen, die auch Fahrscheine verkaufen.

Die Wartung der Fahrzeuge ist in der Werkstatt der Länderbahn in Schwandorf vorgesehen.

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