Nordrhein-Westfalen: Modernisierungsoffensive 2 läuft
17.12.11 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld
Die 2008 noch von der schwarz-gelben Landesregierung beschlossene Modernisierungsoffensive 2 für Bahnhöfe und Haltepunkte in Nordrhein-Westfalen läuft. Insgesamt sollen etwa 408 Millionen Euro in kleinere und mittlere Stationen investiert werden. Das Geld teilen sich größtenteils Bund und Land, die Bahn gibt einen symbolischen Eigenanteil dazu. Zudem wird das ohnehin vorhandene LuFV-Budget angezapft.
Bereits in diesem Jahr konnten die Modernisierungen in Bad Berleburg, Breyell, Dülken, Gronau, Finnentrop (1. Abschnitt), Olsberg und Wickrath abgeschlossen werden. Im Bau befinden sich derzeit Bestwig, Borken, Coesfeld, Dortmund-Hörde, Gütersloh, Horren, Hövelriege und Nottuln-Appelhülsen.
„Wir freuen uns, dass nunmehr an immer mehr Bahnhöfen in NRW die vereinbarten Modernisierungsmaßnahmen sichtbar werden.Barrierefreiheit und ein gutes Erscheinungsbild der Bahnhöfe sind wichtige Argumente für den Umstieg auf die Bahn,“ so Martin Sigmund, Leiter des Regionalbereiches West von DB Station und Service.
Im kommenden Jahr beginnen die Bauarbeiten in Bad Oeynhausen, Dortmund-Kley, Dortmund-Oespel, Duisburg-Großenbaum, Düsseldorf-Eller, Düsseldorf-Eller Süd, Düsseldorf-Hellerhof, Düsseldorf-Rath, Düsseldorf-Rath Mitte, Essen-Kettwig, Essen-Stadtwald, Essen-Werden, Hochdahl, Kottenforst, Meckenheim-Industriepark, Neuss Hbf, Odendorf, Ratingen-Ost, Rheinbach, Rheine und Solingen.
Die wohl größte Maßnahme findet in Rheine im Kreis Steinfurt statt: Hier wird der Zugangstunnel zur westlichen Seite der Innenstadt durchschlagen, so dass daraus eine Citypassage mit Gleisanschluss wird. Einer beiden stillgelegten Bahnsteige soll zudem reaktiviert werden, so dass die Linie RE 7 dann im Stundentakt am Bahnsteig wenden kann. Bei Fertigstellung soll diese den Abschnitt Münster – Rheine stündlich bedienen, die derzeit versetzt fahrende Linie RB 68 wird dann dafür wieder abbestellt.
Zuletzt machten Gerüchte die Runde, wonach die Deutsche Bahn die Finanzierungsvereinbarung wieder aufschnüren wollte. Der noch unter Mehdorn geschlossene Vertrag sah eine sehr geringe Eigenbeteiligung vor. Das war seinerzeit die Maxime des Konzerns, zur kurzfristigen Bilanzverschönerung war damals die Bestrebung, möglichst wenig aus Eigenmitteln beizusteuern. Diese Politik hat sich unter Grube jedoch geändert, hier denkt man langfristiger: Höhere Eigenanteile sind ein Grund für stärker steigende Stationspreise. Bereits nach wenigen Jahren zahlen sich solche Investitionen aus.