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Neuer Betreiber für EMIL gesucht

02.12.11 (Niedersachsen, NWL) Autor:Jürgen Eikelberg

„EMIL“ heißt die Abkürzung für das länderübergreifende Eisenbahnnetz „Expresslinien Mittelland/Emsland“, für das die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG), der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB), der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und die Region Hannover (RH) europaweit neue Betreiber suchen.

Pünktlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 sollen die Gewinner den Betrieb auf den Linien Braunschweig – Hannover – Minden – Bielefeld; Braunschweig – Hannover – Minden – Osnabrück – Rheine und Emden – Leer – Meppen – Rheine – Münster aufnehmen und jährlich rund 5,4 Millionen Zugkilo-meter bedienen. Das geht aus einer jetzt von der LNVG im EU-Amtsblatt veröffentlichten europaweiten Ausschreibung hervor.

Die in der Ausschreibung geforderten Verbesserungen sollen die Nachfrage auf diesen für Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wichtigen Expresslinien steigern und vor allem den Bahnkunden zugute kommen, heißt es aus Hannover. „Wir setzen auf ein höheres Platzangebot, auf mehr Komfort und Information in den Zügen“, fasst Hans-Joachim Menn, Chef der federführenden LNVG, am Freitag die Erwartungen der Aufgabenträger an das länderübergreifende Wettbewerbsverfahren zusammen.

So sollen Reisenden zwischen Braunschweig und Bielefeld künftig mehr Sitzplätze angeboten werden, derzeit sind es dort rd. 600 Plätze je Zug. Auch in den Verstärkerzügen zwischen Minden und Hannover wie auch zwischen Braunschweig und Hannover dürfen sich die Fahrgäste auf mehr Sitzgelegenheiten freuen. Dort werden in den Hauptverkehrszeiten künftig Doppelstockwagen eingesetzt. Für mehr Information der Reisenden sorgen größere Info-Bildschirme im Wageneingang, und abgesehen von der Verbindung Münster – Rheine liegt die Zugbegleiterquote im EMIL-Netz bei 100 Prozent.

Auch an Fahrradtouristen haben die Aufgabenträger gedacht. Auf der touristisch wichtigen Emslandstrecke zwischen Emden und Münster stehen für „Drahtesel“ rund 50 Stellplätze je Zug bereit. Bis zum 25. April 2012 können interessierte Eisenbahnunternehmen nun ein Angebot abgeben. Die Entscheidung der vier Aufgabenträger ist im Sommer 2012 vorgesehen.

 

Grafik: Tomann/LNVG

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