Mehr Fahrgäste nutzen Bahn und Bus im VVO
02.12.11 (Sachsen) Autor:Niklas Luerßen
Der Zweckverband Verkehrsverbund Oberelbe (Z-VOE) hat in seiner heutigen Verbandsversammlung eine positive Bilanz bei der Fahrgast- und Einnahmeentwicklung gezogen. „Für das Jahr 2011 wird eine Einnahmesteigerung von 2,3% gegenüber dem Vorjahr erwartet“, sagte Landrat Arndt Steinbach, Zweckverbandsvorsitzender des Z-VOE. „Auch die Anzahl der Fahrgäste konnte erneut gesteigert werden. Die Partnerunternehmen werden voraussichtlich bis Jahresende rund 204 Millionen Fahrgäste in ihren Fahrzeugen befördert haben. Der VVO dankt den Unternehmen für die in diesem Jahr geleistete Arbeit.“
Die Mehreinnahmen resultieren unter anderem aus der Tarifanpassung im November 2010 und dem Zuwachs an Stammkunden. Die Zahl der Nutzer von Jahres- und Abo-Monatskarten stieg verbundweit um zwei Prozent. Verantwortlich für die positive Stammkundenentwicklung ist vor allem der Abschluss neuer JobTickets für Angestellte bei Unternehmen in Dresden und der Region Oberelbe. Durch die intensive Vermarktung durch die DVB AG und die DB Regio AG konnten 2011 weitere Firmen gewonnen werden, die ihren Mitarbeitern ein entsprechendes Angebot unterbreiten. Insgesamt wurden im laufenden Jahr bereits über 1.500 neue Kunden gewonnen. Derzeit verfügen mehr als 8.560 Beschäftigte im Nahverkehrsraum Oberelbe über ein JobTicket.
Zwei weitere Faktoren für die positive Entwicklung des Nahverkehrs in Dresden und der Region waren die zusätzlichen Verkehrsleistungen für Großveranstaltungen. Sowohl der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden als auch der 20. Tag der Sachsen in Kamenz stellten aufgrund der hohen Besucherzahlen besondere Anforderungen an den Nahverkehr. In enger Abstimmung mit den Veranstaltern, den Verkehrsunternehmen und dem VVO wurden umfassende Verkehrskonzepte entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Zum Kirchentag fanden 494 zusätzliche Zugfahrten und mehr als 700 zusätzliche Busabfahrten im Regionalverkehr statt. Darüber hinaus wurden im städtischen Bus- und Straßenbahnverkehr rund 5.000 zusätzliche Fahrten angeboten. Zum Tag der Sachsen wurden von den Partnerunternehmen mehr als 100 weitere Zugleistungen durchgeführt. Die zusätzlichen Leistungen im Busverkehr addierten sich auf 14.500 Kilometern. „Die erfolgreiche gemeinsame Organisation des Verkehrs für diese Großveranstaltungen und die positive Bilanz unterstreichen die hohe Qualität des Nahverkehrs in Dresden und der Region“, unterstrich Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO.
Investitionsprojekte des VVO zur Verbesserung der Nahverkehrsinfrastruktur konnten im vergangenen Jahr trotz reduzierter Mittel fortgesetzt werden. Durch die Förderung durch den Freistaat Sachsen konnten gemeinsam mit den Landkreisen und Kommunen Baumaßnahmen in Pirna, Heidenau, Bad Schandau und Großröhrsdorf abgeschlossen werden. Mit dem neuen Busplatz am Schulzentrum in Großröhrsdorf wurden nunmehr bereits 56 Projekte im Rahmen der Infrastrukturprogramme realisiert. Das bisherige Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei über 60 Mio. Euro. Die Planungen für 2012 sehen Investitionen in weitere Verkehrsanlagen vor. Im Laufe des Jahres ist die Fertigstellung von vier Park+Ride-Plätzen geplant. Die modernen Anlagen entstehen in Gröditz, am Haltepunkt Weixdorf-Bad, in Freital-Hainsberg und am Bahnhof Großröhsrdorf.
Die Zweckverbandsversammlung hat heute auch das Betriebsprogramm für den Eisenbahnverkehr auf der Bahnstrecke Landesgrenze – Sebnitz – Bad Schandau – Schöna – Landesgrenze bestätigt. Das Programm bildet die Grundlage für die Bestellung von Zugleistungen auf der Strecke. Auf Basis des vereinbarten Leistungsumfangs können nun die weiteren Konditionen zur Wiedererrichtung der grenzüberschreitenden Verbindung verhandelt werden. Die Vorlage des Bau- und Finanzierungsvertrags durch die DB Netz AG ist im ersten Quartal 2012 vorgesehen. Die Gestaltung des grenzüberschreitenden Verkehrsangebotes ist allerdings nur möglich, sofern dem Z-VOE die heutigen finanziellen Mittel durch den Freistaat erhalten bleiben und die verringerten Stationspreise und der Wegfall der Regionalfaktoren dauerhaft entlastend wirken.
Die Mitglieder der Zweckverbandsversammlung haben heute erneut die Bedeutung der Weißeritztalbahn für den Tourismus im Osterzgebirge betont. Vor diesem Hintergrund und der reduzierten finanziellen Möglichkeiten hat sich die Verbandsversammlung für einen raschen Wiederaufbau des zweiten Abschnitts und ein touristisches Fahrplanangebot auf der gesamten Strecke ausgesprochen. Das bisherige Angebot der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG), des Betreibers der Strecke, im oberen Abschnitt acht Fahrtage im Jahr anzubieten, wird als nicht ausreichend betrachtet. „Im Interesse der Region ist es wichtig, dass die SDG und der VVO rasch ein wirtschaftliches und für den Touristen attraktives Angebot schaffen“, betonte Michael Geisler, Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.