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Eine Million Euro für S-Bahnhof Hellerhof

09.12.11 (VRR) Autor:Jürgen Eikelberg

Fast eine Million Euro will die Deutsche Bahn allein in den S-Bahnhof in Düsseldorf-Hellerhof im nächsten Jahr investieren. Und dies wird auch Zeit. Wer hier in die S-Bahn ein- oder aus der S-Bahn aussteigt, kann nicht viel erwarten. Trist und marode ist es dort, also ein „schnell weg hier“-Platz.

Hellerhof ist der jüngste Stadtteil von Düsseldorf und aus dieser Zeit stammt der Bahnhof. Er wurde mit dem „Charme“ der 1970er Jahre erbaut und nicht nur der Zahn der Zeit haben an ihm genagt. Bis vor wenigen Jahren war er laut Bundespolizei ein Vandalismusschwerpunkt unter den Düsseldorfer S-Bahn Stationen.

Begünstigt wurde dies durch die Lage über einer Straße und die Lärmschutzwände, die keine soziale Kontrolle von der Straßenseite zulässt. Die Täter sind offenbar aus anderen Stadtvierteln angereist, um hier ihr Unwesen zu treiben.

Erst nachdem eine Videoüberwachung eingebaut wurde, haben die Beschädigungen nachgelassen. Verschwunden sind sie jedoch nicht. Sie verlagerten sich nun in die von den Kameras schlecht zu überwachenden Bereiche. So wurde an Wochenenden regelmäßig der Aufzug manipuliert, so dass er zum Wochenbeginn außer Betrieb war und Menschen mit Behinderung oder Eltern mit Kinderwagen nicht zur S-Bahn kommen konnten. Die Deutsche Bahn hat diese Schäden allerdings recht zügig behoben.

Vor einigen Wochen haben Unbekannte die Scheibe der Türe des Aufzuges eingeschlagen. Auch hier hat DB Station&Service schnell reagiert und neue Scheiben eingesetzt und den Aufzug wieder in Betrieb genommen. Am letzten Wochenende haben die Täter erneut zugeschlagen und auf der Straßenebene das Bedientableau enfernt. Wie die DB Station&Service dem Eisenbahnjournal Zughalt.de mitteilte, musste ein neues Bedienteil bei der Herstellerfirma bestellt werden, einen Liefertermin konnte die Firma der Bahn nicht nennen. Somit ist die Wiederinbetriebnahme des Aufzugs zunächst unbestimmt. Offensichtlich hat man es für nicht möglich gehalten, das Vandalen ein solches Bedienteil entfernen können. Es ist in der Regel bündig montiert und kann theoretisch nur mit einem Schlüssel entfernt werden.

Doch kommen wir zu dem längst überfälligen Umbau des Bahnhofes. „Es wurden von Seiten der Bahn viele Versprechungen gemacht“, sagt Bezirksvorsteher Klaus Mauersberger (CDU). Jetzt lässt die Bahn den Ankündigungen Taten folgen. Die gesamte Bahnsteig-Oberfläche wird neu gemacht. Für Menschen mit Sehbehinderung werden Leitstreifen mit Rillenprofil an den Bahnsteigkanten angebracht. Die Glaswände des Wartehäuschens werden erneuert, das Dach repariert und Sitze ausgetauscht. Anschließend sorgt ein neuer Farbanstrich für eine angenehme Optik.

Was fehlt, ist eine Lärmschutzwand zwischen den Fern- und S-Bahn-Gleisen wie z. B. am Flughafen-Bahnhof in Düsseldorf. Der Lärm der dort mit hoher Geschwindigkeit vorbeifahrenden Regional- und Fernzüge ist für die Wartenden unerträglich.

Zu Behinderungen für die Fahrgäste soll es nach Angaben der Bahn nicht kommen. Es könne aber etwas eng werden, meinte ein Bahnsprecher. Entweder mache man es erst den einen und dann den anderen Bahnsteig oder man teile den Bahnsteig in Abschnitte.

Wenn man aber die Bahnsteige nacheinander erneuern will, müsste jeweils ein Bahnsteig für die Arbeiten gesperrt werden. Dann könnten Reisende in dieser Fahrtrichtung weder Aus- noch Einsteigen. Die nächstgelegen Alternative wäre dann der Bahnhof Garath, der allerdings 1,5 Kilometer entfernt ist. Von dort besteht zwar eine Busverbindung über Hellerhof nach Monheim, jedoch sind die Fahrpläne darauf nicht abgestimmt und die Kapazitäten reichen bei weitem nicht.

Eine weitere gute Nachricht für die Linie S6, im Herbst 2014 werden die alten lokbespannten Züge der Vergangenheit angehören. Die zwischen zwanzig und dreißig Jahre alten Waggons werden dann durch moderne Triebwagen ersetzt.

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