VDV und BDO lehnen Ausweitung der Pausenzeiten für Busfahrer ab
30.11.11 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Bund Deutscher Omnibusbetriebe (BDO) lehnen eine Ausweitung der Pausenzeiten für Busfahrer im kommunalen ÖPNV ab. Ein entsprechender Antrag der grün-roten Landesregierung aus Baden-Württemberg soll am morgigen Donnerstag (1. Dezember) im Bundesrat debattiert werden. Für beide Lobbyverbände sind die negativen Auswirkungen zu groß.
Die Kosten würden unangemessen steigen, so dass aufgrund des begrenzten ÖPNV-Budgets mit Leistungskürzungen zu rechnen wäre, während die Beschäftigten sich durch ihre zusätzlichen Pausen im Dienstplan länger als bislang am Arbeitsplatz aufhalten würden und somit später nach Hause kämen.
Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des VDV: „Dies ist ein klassischer Fall von Überbürokratisierung. Das Fahrpersonal und die Verkehrsunternehmen sollen hier gezwungen werden, erheblich längere Fahrtunterbrechungen als bisher einzuhalten. Es gibt aber gerade im ÖPNV-Linienbusverkehr keinerlei Missstände, die eine solche Verschärfung rechtfertigen würden. Im Gegenteil, der ÖPNV-Linienbus ist das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel mit den geringsten Unfallzahlen im Straßenverkehr.
Dieser Meinung schließt sich auch Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des BDO an: „Die aktuellen Regelungen der Pausenzeiten im ÖPNV bilden ein ausgewogenes System im Sinne der Fahrgäste, des Fahrpersonals und der Busunternehmen. Das Fahrpersonal ist hervorragend aufgestellt und kann sich auf Pausenzeiten verlassen, welche von den Tarifparteien in den Ländern seit jeher konstruktiv verhandelt werden.“
Wenn der ÖPNV stärker gefordert werden soll, dürfe man die strengen europäischen Regeln auf nationaler Ebene nicht noch weiter verschärfen. Deshalb haben sich die Landesverbände, die im BDO organisiert sind, an die Verkehrs- und Arbeitsminister der Länder und des Bundes gewandt, um auf die negativen Folgen hinzuweisen und um für den Verbleib im jetzigen System zu werben.