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Kölner Verkehrsbetriebe gehen gegen Graffiti vor

25.11.11 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Jürgen Eikelberg

Wie alle Verkehrsbetriebe haben auch die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) unter dem Vandalismus und Graffiti zu leiden. Im zurückliegenden Jahr ist dabei ein Schaden von einer Million Euro entstanden. In Köln werden Schmierereien an Stadtbahnen und Bussen werden sofort beseitigt.

Für die Stadtbahnen und Busse gilt nach wie vor, dass beschmutzte/beschmierte Fahrzeuge sofort in die Betriebshöfe fahren, um gereinigt zu werden. Diese Fahrzeuge bleiben nie länger als unbedingt notwendig im Netz (in der Regel bis das Austauschfahrzeug auf der Strecke ist), damit den Tätern keine „rollende Plattform“ für ihre „künstlerische Leistung“ gegeben wird.

Die Reinigung einer großflächigen Verschmutzung von beispielsweise 60m2 auf einer Fahrzeugseite einer Stadtbahn dauert bis zu 16 Arbeitsstunden. Sind, z. B. durch chemische Zusätze in den Spraydosen, die Schäden so gravierend, dass die Bahn neu lackiert werden muss, dauert dies nochmals 6-7 Arbeitstage. Die Erneuerung bzw. Neubeklebung mit Werbefolien dauert etwa weitere ca. 3 Tage. Die Entfernung von Kleingraffiti im Innenraum dauert 20-30 Minuten.

Bei der Entfernung von Schmierereien an Haltestellen wurde der innerbetriebliche Prozess optimiert. Außerhalb des Kernbereiches werden sie innerhalb von 72 Stunden entfernt, im U-Bahn Kernbereich sogar innerhalb von 48 Stunden.

Dazu wird eine Stelle eines Graffitibeauftragten eingerichtet, der auch die Strafverfolgung im Auge haben wird. Im Rahmen der Ordnungspartnerschaft zwischen KVB, Polizei und Stadt Köln/KASA sind neue, erfolgreiche Wege bei der Ermittlung von Straftätern beschritten worden. Die Gespräche über eine Intensivierung dieser erfolgreichen Arbeit laufen derzeit.

Zur Prävention gehört auch das erfolgreiche Projekt Fahrzeugbegleiter, in dem Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse unterschiedlicher Schulformen als Streitschlichter ausgebildet werden. Zudem lernen sie, ihren Mitschülern nahe zu bringen, welche negativen Folgen Sachbeschädigungen durch Vandalismus für sie haben können.

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