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Klage gegen Streckenausbau abgewiesen

17.11.11 (Hessen) Autor:Jürgen Eikelberg

Der ökologische Verkehrsclub VCD Hessen begrüßt die Bestätigung der Ausbaupläne für die „Main-Weser-Bahn“ zwischen Frankfurt und Friedberg. Mit einem heutigen Urteil hat der hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel die Klagen gegen den Abschnitt Frankfurt-West–Bad Vilbel abgewiesen. Der viergleisige Ausbau dieser Bahnstrecke ist das größte Bahnprojekt in Hessen, für das derzeit Finanzmittel zur Verfügung stehen.

Die von der S-Bahn, Regionalverkehr, Intercity und Güterzügen benutzte Strecke ist insbesondere im Berufsverkehr überlastet. „Wir erwarten, dass die Züge nach dem Ausbau schneller und die Fahrpläne flexibler sein werden“, so VCD-Landesgeschäftsführer Martin Mützel. Intercity und Regionalzüge müssen dann nicht mehr hinter der langsameren S-Bahn anhalten, wenn sie oder die S-Bahn verspätet sind, S-Bahnen müssen nicht mehr anhalten, um schnellere Züge passieren zu lassen.

Der VCD weist darauf hin, dass in Hessen noch viele Bahnprojekte „überfällig“ sind. Vorrang müsse dabei der Knoten Frankfurt einschließlich neuer Gleise zwischen Stadion und Hauptbahnhof haben. Zudem fordert der VCD, die Planungen für die Neubaustrecke Frankfurt–Darmstadt–Mannheim zügig fortzusetzen. Das wird allerdings nicht reichen. Mützel: „Auch die Kinzigstrecke Fulda–Hanau–Frankfurt ist ein europaweit bedeutender Engpass.“

Im Vergleich mit den Nachbarbundesländern ist der Bahnausbau in Hessen im Rückstand. „Niedersachsen schafft es, dass die Hauptstrecken Wilhelmshaven–Oldenburg, Braunschweig–Hildesheim und Hamburg–Lüneburg gleichzeitig um ein Gleis erweitert oder elektrifiziert werden. Wenn es ein umgesetztes Projekt dieser Größe in Hessen gibt, sind wir schon froh“, so Mützel.

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