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Deutsche Bahn stellte 2011 24% mehr Auszubildende ein

17.11.11 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn hat in diesem Jahr 3.592 neue Auszubildende eingestellt – im Vergleich zu 2010 ist das eine Steigerung von 24 Prozent. Anlässlich eines Besucher in der Ausbildungsstätte Berlin-Schöneweide machten Bahnchef Rüdiger Grube und Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Bedeutung klar – insbesondere vor dem Hintergrund der Überalterung, sowohl der Gesellschaft als auch der aktuellen DB-Belegschaft.

Grube: „Wir sind beim Nachwuchs weiter auf Wachstumskurs. Wir haben ein Viertel mehr junge Nachwuchskräfte an Bord der DB geholt als im Jahr zuvor. Damit übernehmen wir nicht nur Verantwortung, sondern sichern uns die Talente, die wir brauchen, um weiter erfolgreich zu sein. Diese erfreuliche Entwicklung zeugt auch: Wir können als Arbeitgeber überzeugen, denn die DB ist ein facettenreicher Konzern mit einer Vielzahl von Möglichkeiten.“

In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres hat die Deutsche Bahn mehr als 2.100 frühere Auszubildende in ein Festanstellungsverhältnis übernommen. Rund 97 Prozent erhalten eine berufliche Perspektive – sie unterliegen sofort allen Annehmlichkeiten wie dem Beschäftigungssicherungstarifvertrag. Auch wenn die Behördenbahn der Vergangenheit angehört: Eisenbahner, gerade bei der Deutschen Bahn, genießen mehr Sicherheit als die meisten anderen Angestellten.

Das freut auch Ministerin von der Leyen: „Die Bahn hat die Zeichen der Zeit erkannt. Fachkräfte werden knapp und jedes Unternehmen, das ausbildet, sichert seine eigene Zukunft. Dass die Bahn in diesem Jahr so vielen jungen Leuten Berufsperspektiven im ganzen Unternehmen bietet, ist vorbildlich. Besonders freut mich, dass dabei auch eine ganze Reihe von schwächeren Bewerbern eine handfeste Chance erhalten hat.“

Gemeint ist das Programm Chance Plus, eine Auffanginitiative für Schulabbrecher und schwache Schulabsolventen. Jugendliche und junge Erwachsene, die mental oder intellektuell (noch) nicht in der Lage sind, eine Berufsausbildung zu absolvieren, werden für das Berufsleben fit gemacht. Viele erleben dabei zum ersten mal überhaupt feste Strukturen. Ziel ist entweder eine Ausbildung zu beginnen oder die Vermittlung in einen Beruf, für den keine gesonderte Qualifikation erforderlich ist, etwa als Reinigungskraft bei DB Services.

Gerade der Übergang von der Schule ins Berufsleben ist auch für DB-Personalvorstand Ulrich Weber besonders wichtig: „Die Gespräche mit Schülern aus unseren Schulkooperationen machen deutlich, dass die Berufsorientierung in den Schulen für die Nachwuchskräfte eine große Rolle spielt. Hier sind zum Beispiel regelmäßige, fest in den Stundenplan eingebaute Schnuppertage denkbar. So können Schüler verschiedene Berufszweige in unterschiedlichen Branchen besser kennenlernen.“ Die Bahn arbeitet bundesweit mit rund 340 Schulen zusammen.

Bild: Deutsche Bahn AG

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