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Betuwe-Linie wird auf deutscher Seite ausgebaut: Bund beteiligt sich an der Finanzierung

17.11.11 (Europa, Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Betuweroute, wie sie im Niederländischen genannt wird, ist eine reine Güterzugstrecke von den Rotterdamer Häfen bis an die deutsche Grenze bei Zevenaar. Von den rund 160 Kilometern sind 105 Kilometer Neubaustrecke. Auf deutscher Seite teilen sich der Personenverkehr und die Güterzüge zwei Gleise.  Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) kam heute in den Haag mit der niederländischen Infrastrukturministerin Melanie Schultz van Haegen-Maas Geesteranus (VVD) zusammen. Zentrales Thema war der Ausbau der Bahnstrecke Emmerich – Oberhausen und Verbesserungen beim Lärmschutz für Anwohner in Eisenbahnnähe.

Die Finanzierung der Ausbaustrecke Emmerich – Oberhausen konnte durch die Bundesregierung über den Finanzierungskreislauf Schiene sichergestellt werden. Ramsauer: „Der Ausbau der Betuwe-Linie hat auch für Deutschland hohe Priorität. Die anteilige Finanzierung dieses Vorhabens ist von Seiten des Bundes gesichert. Wir gehen davon aus, dass das Land Nordrhein-Westfalen seine finanziellen Zusagen ebenfalls einhält.“

Zumindest im letzten Jahr kündige der Parlamentarische Staatssekretär für Verkehr im Wirtschaftsministerium Horst Becker (Grüne) an, die Landesregierung wolle sich mit rund 500 Millionen Euro beteiligen. Damit stünde dem Ausbau dieser zum Europäischen Eisenbahnkorridor Rotterdam – Genau gehörenden Strecke nichts mehr im Wege.

Das ist auch für die niederländische Ministerin Schultz von Haegen ein wichtiger Schritt: „Die Finanzierung des dreigleisigen Ausbaus auf deutscher Seite ist nunmehr gesichert. Damit ist ein positiver Durchbruch in den langjährigen Verhandlungen über die wichtige Anbindung des Rotterdamer Hafens an das deutsche Hinterland erreicht.“

Die Planungen für den Streckenausbau laufen auf Hochtouren: Erste Planfeststellungsverfahren wurden bereits eingeleitet, bis 2012 sollen alle Verfahren laufen. Mit Baurecht für das dritte Gleis ist in ersten Abschnitten ab 2013 zu rechnen. Bereits Mitte 2012 wird das neu errichtete elektronische Stellwerk in Betrieb gehen. Eine Blockverdichtung, mit der die Züge dichter aufeinander folgen und die Kapazität der bestehenden Strecke erweitert wird, wird voraussichtlich 2013 fertiggestellt sein.

Darüber hinaus wollen beide Länder mit anderen europäischen Staaten zu einer Reduzierung des Schienenlärms beitragen. Die Minister vereinbarten, in der Europäischen Union auf eine Vorgabe für eine Umrüstung von Güterwagen auf moderne Verbundstoffbremsen hinzuwirken. Zudem fordern sie ein EU-weites lärmabhängiges Trassenpreissystem, das DB Netz in Deutschland bereits Ende 2012 einführt.

Bild: Nederbetuw, Lizenz CC BY-SA 3.0

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