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Wisch und weg, VRR und Bahn stellen vandalismusresistente Fahrplanaushänge vor

25.10.11 (VRR) Autor:Jürgen Eikelberg

Jeder, der mal auf die S-Bahn gewartet hat, wird es kennen: Die Vitrine mit dem Fahrplanaushang ist demoliert und der Fahrplan herausgerissen. Oder aber die Scheibe der Vitrine ist mit Graffiti „verziert“. Bis zur Reparatur der Vitrinen sind die wieder ergänzten Fahrplanaushänge dann der Witterung und weiteren Vandalismusangriffen ausgesetzt. Von der Schadensaufnahme bis zur Reparatur der Vitrinenscheiben dauert es oft zu lange, um die für die Reisenden wichtige Information sicher gewährleisten zu können. An einigen Bahnhöfen hat es Station&Service bereits aufgegeben und keine neuen Fahrplanaushänge mehr angebracht, und dass schon seit Jahren.

In allen Fällen ist der Bahnkunde der Dumme, denn nicht jeder hat ein Smartphone oder einen entsprechenden Datentarif. Gerade die ältere Generation schaut doch mal gerne auf die Aushänge, vor allem weil sie es so gewohnt sind. Mit einem neuen Konzept wollen der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die Deutsche Bahn neue Wege gehen.

Der Regionalbereichsleiter der DB Station&Service AG, Martin Sigmund, und der Vorstandsvorsitzende des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), Martin Husmann, stellten heute am Gelsenkirchener Hauptbahnhof einen neuen stabilen und vandalismusresistenten Aushangfahrplan vor.

Man sah Martin Sigmund die Freue über das neue Produkt sichtlich an; eine Gemeinschaftsentwicklung der DB Station&Service mit dem VRR: „Die Nutzung eines stabilen Aushangfahrplans, der nicht ohne weiteres entfernt werden kann, bedeutet die Beseitigung eines Hauptärgernisses für unsere Kunden.“ Er führt weiter aus: „Der Fahrplan besteht aus einer stabilen Trägerschicht, auf die der Druck als Folie aufgetragen wird. Der Druck wird durch sehr strapazierfähiges „Teflon-Laminat“ eingeschlossen.“

Die Nachproduktion und der Aushang neuer Fahrpläne dauern nur noch wenige Tage, wodurch die Kundeninformation nach kurzer Zeit wiederhergestellt werden kann.

Auch der VRR-Vorstandsprecher Martin Husmann begrüßt den Einsatz der neuen Fahrplanaushänge: „Den Anstoß für die Optimierungen lieferten Erkenntnisse aus dem VRR-Stationsbericht. Hier wurden regelmäßig fehlende oder nicht leserliche Fahrpläne an den Stationen festgestellt“, stellt Husmann fest. „Um die im Bericht aufgezeichneten Mängel gemeinsam schnell zu beseitigen, ist der flächendeckende Einsatz des vandalismussicheren Fahrplans ein gutes Instrument. So kann gewährleistet werden, dass den Fahrgästen die wesentliche Information des Fahrplans auch leserlich an den Stationen zur Verfügung steht“, so Husmann. „Grundlage für diesen Erfolg, war die zielorientierte und konstruktive Zusammenarbeit des Verbundes mit Herrn Sigmund und der DB Station&Service“, lobt Husmann abschließend.

Von der Resistenz der neuen Aushänge gegen Vandalismus konnte sich die Presse heute überzeugen. Einige Tafeln – Aushang wäre jetzt das falsche Wort – waren mit Graffiti beschmiert bei anderen hatte man versucht, das Material anzuzünden. Vorweg gesagt, das Material ist sehr schwer entflammbar und den Ruß, den z.B. ein Feuerzeug hinterlässt, kann man getrost mit einem Papiertaschentuch entfernen. Graffiti lässt sich fast ebenso leicht entfernen, nämlich mit den genau den Mitteln, welche die Bahn seit längerem an den Bahnhöfen einsetzt.

Diese Tafeln werden nicht in Vitrinen gehängt, sondern direkt an die Wand geschraubt, mit vandalismusresitenten Schrauben wohlgemerkt.

Zunächst werden diese Tafeln an ausgewählten Standorten aufgestellt und drei Monate getestet bevor sie in NRW aufgehängt werden. Andere Bundesländer haben schon ihr Interesse angemeldet.

Bild: VRR

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