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Wiener Linien mit neuer Preisstruktur

12.10.11 (Europa) Autor:Jürgen Eikelberg

In der Alpenrepublik werden die öffentlichen Verkehrsmittel liebevoll „Öffis“ genannt. Im Wahlkampf versprachen die Grünen in der österreichischen Hauptstadt, die Öffis billiger zu machen. Sie wollten den Preis für eine Jahreskarte der Wiener Linien auf 100 Euro senken. Bislang kostete dieses Abo im europäischen Vergleich ohnehin nur günstige 449
Euro.

So ganz konnten sie sich aber nicht durchsetzen, ab dem 1. Mai 2012 wird der Preis für eine Jahreskarte bei Sofortzahlung auf 365 Euro gesenkt. Das ist ein Euro pro Tag. Auch eine Monatskarte ist dann zu 45 Euro statt 49,50 Euro zu erhalten. Gegenüber der Jahreskarte ist sie aber um 50 Prozent teurer, hier sind es 1,50 Euro am Tag.

Teurer wird die Wochenkarte, hier steigt der Preis von 14 auf 15 Euro. Das wären dann 2 Euro pro Tag. Aber auch die Klimakarte, die an acht beliebigen Tage Gültigkeit hat, steigt im Preis von 22,80 auf nunmehr 33,80 Euro. Auch der Preis für einen Einzelfahrschein wird angehoben, von 1,80 auf 2 Euro.

Die Wiener Linien bieten auch Seniorentarife an. Die Jahreskarte kostet dann 224 Euro und steht am Januar 2012 allen Personen ab dem 60. Lebensjahr zu. Bislang lag die Altersgrenze für Frauen bei 60 und bei Männern bei 65 Jahren. Allerdings wird die Altersgrenze bis 2022 stufenweise auf 65 Lebensjahre für Männer und Frauen angehoben.

Ein dem deutschen Sozialticket vergleichbaren Tarif gibt es bei den Wiener Linien ebenfalls. Der Mobilpass der Stadt Wien berechtigt zum Kauf einer Monatskarte zu 15,20 Euro und bleibt unverändert.

Pikant, die Fahrpreise könnten nach dieser Reform jedes Jahr steigen, und zwar um die Inflationsrate und es hagelte schon im Vorfeld Kritik von unterschiedlichsten Seiten, darunter von Verkehrswissenschaftlern und auch dem Fahrgastbeirat.

Bisher zahlt die Stadt Wien 724 Millionen Euro an die Wiener Linien, in Zukunft werden es 25 – 30 Millionen mehr sein. Geld, das die Stadt an anderer Stelle wieder hereinholen muss. Autofahrer müssen in Wien befürchten, dass sie über die Parkgebühren noch stärker zur Finanzierung der „Öffis“ herangezogen werden, befürchtet der ÖAMTC.

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