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VCD Bayern fordert Qualitätsschub im Münchner S-Bahn Netz

21.10.11 (München) Autor:Jürgen Eikelberg

Der Landesverband Bayern des ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert in einem offenen Brief der Landesmitgliederversammlung am 15.10.2011 die Stadt München, die Deutsche Bahn und die Staatsregierung auf, gemeinsam zügig einen „Plan B“ für das Projekt „2. S-Bahn-Tunnel“ zu erarbeiten. Diese Lücke gelte es parteiübergreifend, kooperativ und ohne Ressortdenken zu schließen, um schnell eine Lösung zu erreichen, erklärte Jörg Schiffler, Bahn- und ÖPNV-Fachmann im VCD-Landesvorstand. Nach sieben Jahren Planung habe sich die Nichtfinanzierbarkeit des ca. 2 Milliarden Euro teuren Projektes herausgestellt.

Das jahrelange vergebliche Ringen um das fragwürdige Prestigeprojekt muss jetzt im Sinne der Fahrgäste beendet werden. Unrühmlicher Höhepunkt ist der aktuelle Vorschlag des Bundesverkehrsministers Ramsauer, das Projekt auf Kosten der Steuerzahler vorzufinanzieren. Vielmehr komme es darauf an, die real verfügbaren Mittel landesweit zur Verbesserung des Nahverkehrs einzusetzen.

Offener Brief der Mitgliederversammlung vom 15. Oktober 2011 des VCD Bayern in München an den Münchner Oberbürgermeister Christian Ude und den bayerischen Staatsminister für Verkehr Martin Zeil und den Vorstandvorsitzenden der Deutschen Bahn AG Rüdiger Grube

VCD fordert: Qualitätsschub statt Stillstand im Münchner S-Bahn-Netz

Der VCD-Landesverband Bayern fordert die Stadt München, die Deutsche Bahn und die Staatsregierung auf, gemeinsam zügig einen „Plan B“ für das Projekt „2. S-Bahn-Tunnel“ zu erarbeiten. Nach sieben Jahren Planung hat sich die Nichtfinanzierbarkeit des 2 Milliarden Euro teuren Projektes herausgestellt. Stattdessen sollten die Geldmittel für den öffentlichen Verkehr ganz Bayern zugutekommen. Der VCD erwartet, dass nach Jahren des Stillstandes nunmehr zügig an einem Qualitätsschub im Münchner S-Bahn-Netz gearbeitet wird.

Dazu gehören:

  • die schnelle Beschaffung von neuen Zügen zur bedarfsgerechten Verstärkung im Berufsverkehr,
  • der Aufbau einer Fahrzeugreserve von neuen Zügen für Störfälle,
  • die Umsetzung eines spürbar verbesserten Störfall-Konzeptes, welches im City-Tunnel auch einen eingleisigen Notbetrieb in beiden Richtungen sicherstellt,
  • der Bau von neuen Begegnungsabschnitten auf den eingleisigen Abschnitten der S2, S7, S8,
  • die Einrichtung von Regionalzughaltepunkten auf dem Südring (Kolumbusplatz, Poccistraße) zur Entlastung der Stammstrecke und dezentralen Verknüpfung mit den Linien U1,2,3 und 6.

Als aktuell vordringlich sieht der VCD die dringend erforderliche Beseitigung der Kapazitätsengpässe auf der S4 West an. Dazu schlägt der VCD den Einsatz von Doppelstockzügen als Verstärker zwischen Buchenau und Hauptbahnhof vor.

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