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Neues Güterverkehrs-Drehkreuz im Norden von Köln

25.10.11 (Güterverkehr) Autor:Jürgen Eikelberg

Unweit der Autobahnabfahrt Köln-Niehl an der A1, und somit auch in unmittelbarer Nähe der Autobahnkreuze Leverkusen-West, Leverkusen, Köln-Nord und Köln-West ist bei der Häfen-und Güterverkehr Köln (HGK) am gestrigen Montag, 24. Oktober 2011 der erste Spatenstich für ihr neues Güterverkehrs-Drehkreuz für den kombinierten Verkehr im Kölner Norden erfolgt. In Anwesenheit von Peter Lüttjohann, Referatsleiter für Güterverkehr und Logistik im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und HGK-Vorstandssprecher Horst Leonhardt erfolgte der Startschuss.

Die HGK entstand 1992 durch die Verschmelzung verschiedener Tochtergesellschaften der Stadtwerke Köln. Die Stadtwerke Köln sind mit 54,5 Prozent an der KGK beteiligt, weitere Anteile halten die Stadt Köln mit 39,2 Prozent und der Rhein-Erft-Kreis mit 6,3 Prozent. Als Eisenbahninfrastrukturunternehmen besitzt die HGK einige Bahnstrecken von rund 100 Kilometer Länge, darunter die von den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) und den von den Stadtwerken Bonn (SWB) als Stadtbahntrasse genutzte Rheinuferbahn und die Vorgebirgsbahn. Im Güterverkehr ist sie mit ihren Loks europaweit tätig. Mit ihren Elektroloks zieht die HGK auch Charterzüge im Personenverkehr. Mit vier Frachtumschlagshäfen ist sie der zweitgrößte Binnenhafenbetreiber Deutschlands.

Die Lage auf dem ehemaligen Raffineriegelände ist geradezu ideal. Sie ermöglicht den schnellen Umschlag von Containern vom LKW auf den Zug und umgekehrt. In wenigen Minuten ist man auf der A1, A3, A4, A57 und der A59. Somit sind kurze Wege mit dem LKW zu Verladern und Abnehmern gewährleistet.

„Wenn wir den Güterverkehr der Zukunft bewältigen wollen, müssen wir heute in die Infrastruktur investieren“, sagte Horst Leonhardt, Vorstandssprecher der HGK, beim Baustart im Industriepark Köln-Nord. In mehreren Baustufen entstehen auf dem ehemaligen Raffinerie-Gelände rund 100 Arbeitsplätze. An neun Gleisen mit sechs Kränen sollen insgesamt bis zu 400.000 TEU1 pro Jahr zwischen Schiene und Straße umgeschlagen werden. Bereits 2013 will die HGK die erste Baustufe abgeschlossen haben und in der Nähe des Autobahn-Anschlusses Niehl 69.300 TEU im Jahr umschlagen. Der weitere Ausbau erfolgt in mehreren Schritten entsprechend der Marktentwicklung.

„Mit unseren Angeboten in den Häfen und auf der Schiene bieten wir attraktive, umweltschonende Alternativen zum Transport auf der Straße. Dadurch tragen wir dazu bei, die Region mobil zu halten“, so der HGK-Vorstandssprecher weiter. Die Kosten der ersten Baustufe betragen insgesamt 22,5 Millionen Euro, die zu 75 Prozent vom Bundesverkehrsministerium gefördert werden. Der Industriepark Köln-Nord wird wesentliche Bedeutung für den Güterumschlag der Region haben und fügt sich damit sehr gut in die Politik der Bundesregierung, Verkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Die Förderung des KV-Terminals ist daher auch ein wichtiges Anliegen der Bundesregierung, hob Peter Lüttjohann, Leiter des Referates Güterverkehr und Logistik im Bundesverkehrsministerium, hervor.

Grafik: HGK

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