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Kein VRR-Sozialticket in Hagen

12.10.11 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Obwohl die rot-grüne Landesregierung die Finanzierung angekündigt hat, lehnt der Rat der Stadt Hagen eine Teilnahme am Sozialticket im VRR-Raum ab. Weil die Stadt eben doch ihren Teil beitragen müsste – anders als vom Wirtschafts- und Verkehrsministerium angekündigt – wird man sich in Hagen nicht beteiligen. Die Hagener Straßenbahnen werden ihren Kunden daher kein Sozialticket anbieten.

Die Pilotphase, die bis Ende 2012 beschränkt ist, wird daher nur in Teilen des VRR stattfinden. Die Ankündigung von VRR-Geschäftsführer Klaus Vorgang, dass die finanzielle Mehrbelastung auf keinen Fall über die kommunalen Verkehrsunternehmen laufen soll, wird daher eingehalten.

„Mit der Einführung des Sozialtickets erfüllen wir ein wichtiges Versprechen unserer Koalitionsvereinbarung: Mobilität gehört für alle Bevölkerungsschichten zu einer aktiven Teilhabe an der Gesellschaft. Wir können nicht so tun, als sei die Frage, ob sich jemand ein Ticket für den ÖPNV leisten kann, reine Privatsache.“ Mit großen Worten kündigte Verkehrsstaatssekretär Horst Becker (Grüne) das Sozialticket noch im August an und verwies auf die Koalitionsvereinbarung, in der ein solches vorgesehen ist.

Pustekuchen und nichts ist. Das Sozialticket hängt auch weiterhin von der Kassenlage der jeweiligen Gebietskörperschaft ab. Wie es in den kommenden Jahren weitergeht, bleibt also abzuwarten. Es hängt wahrscheinlich auch davon ab, ob die rot-grüne Minderheitsregierung wirklich die ganze Legislaturperiode durchhält, oder ob es zu vorzeitigen Neuwahlen kommt. Sie wird toleriert von der Partei Die Linke, die für 15 Euro im Monat ein NRW-weit gültiges Ticket fordert.

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