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Grüne sehen Gäubahn und Südbahn vernachlässigt

06.10.11 (Baden-Württemberg) Autor:Niklas Luerßen

Verschiedene Kommunal- und Landespolitiker der Grünen haben den Ausbau der Bahnstrecken im Süden Baden-Württembergs gefordert. Die Hauptkritik richtet sich dagegen, dass bis 2015 keinerlei Mittel für Elektrifizierung und Ausbau der Süd- bzw. Gäubahn vorhanden seien. Das Prestige-Milliarden-Projekt Stuttgart 21 würde den Ausbau der Bahn in der Fläche erdrosseln, so der Landtagsabgeordnete Siegfried Lehmann in Konstanz.

Bereits der Abzug der ICE-Züge auf der Gäubahn habe zu einem Fahrgastrückgang von 20% geführt, da vor allen Dingen durch die längeren Fahrzeiten der IC-Züge die Anschlüsse in Stuttgart nicht mehr passen würden. Aus dem Entwurf des Investitionsrahmenplanes von 2011 bis 2015 des Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer (CSU) ginge hervor, dass keinerlei Mittel für diese Strecken vorgesehen seien. Lehmann: „Es werden nun auch politisch die falschen Weichen gestellt. Wir brauchen die Flächenbahn!“. Nicht nur die Anbindung der Bodenseeregion an Stuttgart sei aufgrund der bisher im Stresstestfahrplan vorgesehenen schlechten Anschlusslage in Singen gefährdet, auch der Staatsvertrag von Lugano von 1996 mit der Schweiz in Bezug der Gäubahn werde gebrochen, denn darin sei eine Verkürzung der Fahrzeit von Stuttgart nach Zürich von heute drei auf zweieinviertel Stunden vereinbart.

Der grüne Konstanzer Oberbürgermeister Horst Frank sprach in Bezug von Baden-Württemberg von „eine Art bahnpolitisches Entwicklungsland“. Das zweite Gleis zwischen Horb und Hattingen sei durch Frankreich als Reparationsleistung nach dem Zweiten Weltkrieg abgebaut worden und wurde bis heute nicht wieder neu errichtet.

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