Berlin: S 45 nimmt Betrieb wieder auf
19.10.11 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Linie S 45 der S-Bahn Berlin, die seit Monaten wegen Fahrzeugmangels stillsteht, wird von kommenden Montag (24. Oktober) an ihren Betrieb wieder regulär zwischen Südkreuz und Flughafen Schönefeld aufnehmen. Gemeinsam mit der Linie S 46 besteht dann vom Südkreuz bis Adlershof ein Zehnminutentakt. Zwischen dem Baumschulenweg und dem Flughafen Schönefeld entsteht ebenfalls ein Zehnminutentakt – gemeinsam mit der Linie S 9.
Hier profitiert zum einen die Querverbindung von Neukölln zum Adlershof, zum anderen aber der Wissenschaftsstandort Adlershof selbst. Durch die Linien S 8, S 9, S 45 und S 46 besteht im Schnitt alle fünf Minuten eine S-Bahnanbindung an den Campus. Die Linie S 45 verkehrt montags bis freitags von fünf bis zwanzig Uhr und fährt die Knoten Südkreuz, Tempelhof, Hermannstraße und Neukölln an.
Im Zusammenhang mit der Ausweitung des Angebots fährt die Linie S47 wieder in ihrer ursprünglichen Linienführung zwischen Spindlersfeld und Hermannstraße und erhält ihre gewohnte Fahrplanlage zurück. In den Abendstunden und am Wochenende fahren die Züge verlängert bis/ab Südkreuz. Der Flughafenschnellbus SXF 1 wird im Gegenzug wieder eingestellt.
Der derzeitige Verkehrsvertrag der S-Bahn Berlin läuft noch bis Dezember 2017. Wie es danach weitergeht, ist derzeit noch nicht bekannt, obwohl die Zeit drängt. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) ist hier als Aufgabenträger lediglich ausführendes Organ, die Entscheidung trifft der Senat. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) lehnt eine Wettbewerbsvergabe ab – eine neuerliche Direktvergabe an die Deutsche Bahn ist nach dem Abellio-Urteil jedoch nicht mehr möglich.
Auch bei der Hamburger S-Bahn, die ebenfalls über besondere betriebliche Eigenheiten verfügt, war zunächst eine Direktvergabe geplant. Nachdem der Privatbahnverband Mofair e.V. jedoch eine Klage ankündigte, ist hier nun eine Ausschreibung geplant. In Berlin wird alternativ über die Gründung eines landeseigenen EVU diskutiert. Doch auch hier wird die Vorlaufzeit knapp. Es muss sich also kurzfristig was tun.
Bild: Deutsche Bahn AG