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Auch in Krefeld kein Sozialticket

22.10.11 (VRR) Autor:Jürgen Eikelberg

Der Flickenteppich bekommt ein Loch mehr, denn auch in Krefeld wird es kein Sozialticket geben. Wie in Hagen, Remscheid und Wuppertal wollen die Stadtväter nicht an dem auf ein Jahr befristeten Modellversuch teilnehmen. Der Antrag von SPD und Grünen, die Stadt doch noch für dafür beim VRR anzumelden, ist am Widerstand von CDU, FDP und UWG gescheitert.

Die Gegner argumentierten mit der schwierigen Haushaltssituation der Stadt, die solche Ausgaben „auf Kosten künftiger Generationen“ nicht zuließen. So könnte es passieren, dass ein St. Töniser künftig auf Sozialticket mit den Stadtwerken Krefeld (SWK) fährt, der Krefelder aber nicht. St. Tönis ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Stadt Tönisvorst im Kreis Viersen. Der Ortsteil ist mit der Straßenbahnlinie 041 der SWK an Krefeld angebunden.

Die Pilotphase, die bis Ende 2012 beschränkt ist, wird daher nur in Teilen des VRR stattfinden. Die Ankündigung von VRR-Geschäftsführer Klaus Vorgang, dass die finanzielle Mehrbelastung auf keinen Fall über die kommunalen Verkehrsunternehmen laufen soll, wird daher eingehalten.

„Mit der Einführung des Sozialtickets erfüllen wir ein wichtiges Versprechen unserer Koalitionsvereinbarung: Mobilität gehört für alle Bevölkerungsschichten zu einer aktiven Teilhabe an der Gesellschaft. Wir können nicht so tun, als sei die Frage, ob sich jemand ein Ticket für den ÖPNV leisten kann, reine Privatsache.“ Mit großen Worten kündigte Verkehrsstaatssekretär Horst Becker (Grüne) das Sozialticket noch im August an und verwies auf die Koalitionsvereinbarung, in der ein solches vorgesehen ist.

Leere Worthülsen um das Klientel zu beruhigen, mehr nicht. Das Sozialticket hängt auch weiterhin von der Kassenlage der jeweiligen Gebietskörperschaft ab.

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