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Neuer GDL-Streik bei der Nord-Ostsee-Bahn ab 12. September

11.09.11 (Schleswig-Holstein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wird ihre Mitglieder vom morgigen Montag (12. September), 2 Uhr 30 an zu einem Streik bei der Nord-Ostsee-Bahn aufrufen. Die Kieler Privatbahn kündigte an, den verlässlichen Basisfahrplan so schnell wie möglich umzusetzen. Der Streik ist zunächst befristet, allerdings will die Gewerkschaft das Ende erst kurzfristig gesondert bekannt geben. Zuletzt wurde bis Mittwoch (7. September), Betriebsende gestreikt.

Die NOB hatte der GDL bereits im März fünf Prozent Lohnsteigerung und eine Einmalzahlung angeboten. Das wurde jedoch abgelehnt. Es laufen keine Tarifverhandlungen, da die GDL erst dann Gespräche aufnehmen will, wenn die NOB bereit ist, den Lokführertarifvertrag des Marktführers DB Regio 1:1 zu übernehmen. Die Gewerkschaft ist gegen einen Haustarifvertrag und verweigert auch den Eintritt in ein Schlichtungsverfahren. Vorgespräche wurden im August abgebrochen. Die Arbeitgeberseite möchte ein solches Verfahren ohne Vorbedingungen einleiten.

Die NOB gehört zum Veolia-Konzern. Dieser hat mit den sechs großen Privatbahnkonzernen Abellio, Benex, der Hessischen Landesbahn, Keolis, Netinera und eben Veolia, der Deutschen Bahn AG und der sehr viel größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bereits Anfang des Jahres einen berufsübergreifend gültigen Branchentarifvertrag für den SPNV abgeschlossen. Auf Basis dessen wurde im Juni ein Haustarifvertrag für die Mitarbeiter der Nord-Ostsee-Bahn vereinbart.

Die GDL fordert neben der Einführung des DB-Tarifvertrages innerbetriebliche Auffangregelungen bei Fahrdienstuntauglichkeit unter voller Besitzstandswahrung, verbindliche Regelungen zur Personalübernahme bei Betreiberwechseln und strebte auch ein Berufseinstiegsverbot für Hauptschulabsolventen an. Von dieser Forderung ist sie im Rahmen einer Einigung mit Keolis jedoch wieder abgerückt.

Es gab auch Streikaufrufe bei den NOB-Schwesterunternehmen NordWestBahn und der Düsseldorfer Regiobahn. Auch dort wollte die GDL einen Tarifvertrag abschließen. Da diese Streikaufrufe aber bislang stets nahezu ohne Resonanz geblieben sind, hat die GDL diesen Anspruch dort augenscheinlich aufgegeben.

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