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GDL bestreikt seit 6. September die Hessische Landesbahn

07.09.11 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft ihre Mitglieder seit dem gestrigen Dienstag (6. September) bei der Hessischen Landesbahn (HLB) und deren Unternehmen Hessenbahn, HLB Basis und Vectus zu Ausständen auf. Diese sind zwar befristet, jedoch wird das Ende erst kurzfristig und gesondert bekannt gegeben. Das Unternehmen hat auf seinem gesamten Netz einen Notfahrplan eingerichtet.

Das Unternehmen hat der Gewerkschaft den Einstieg in ein Schlichtungsverfahren angeboten. Für GDL-Chef Claus Weselsky ist das jedoch keine Option. Im Editorial der Mitgliederzeitschrift Voraus schreibt er: „Wer glaubt, uns auf der Nase herumtanzen zu können, der irrt sich gewaltig. Wenn die GDL und ihre Mitglieder ein Ziel als richtig erkannt haben, dann verfolgen sie dieses Ziel auch konsequent bis zu seiner Durchsetzung, das sollte sich in dieser Republik inzwischen herumgesprochen haben. Wir können also nur jedem EVU, das sich derzeit in Verhandlungen befindet raten, unsere Mitglieder nicht erneut herauszufordern, denn wer den Wind sät, der wird erneut Sturm ernten.“

Bei zahlreichen anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen laufen jedoch Schlichtungsverfahren oder sind in Vorbereitung. So z.B. bei der Metronom Eisenbahngesellschaft in Niedersachsen oder der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (ODEG). Ziel ist die Einführung eines bundesweit gültigen Rahmentarifvertrages für Lokomotivführer (BuRa-LfTV) und eines Betreiberwechseltarifvertrages (BtWTV).

Darin soll das Lohnniveau des Marktführers DB Regio 1:1 für alle Privatbahnen übernommen werden. Außerdem soll es innerbetriebliche Auffangregelungen unter voller Besitzstandswahrung bei Fahrdienstuntauglichkeit geben. Im Falle von Betreiberwechseln im Nahverkehr werden verbindliche Regelungen zur Personalübernahme angestrebt.

Zunächst wollte die GDL auch ein Berufseinstiegsverbot für Hauptschulabsolventen. Die gültige Triebfahrzeugführerverordnung sieht „nur“ einen Sekundarabschluss vor, die GDL wollte mindestens einen Realschulabschluss. Von dieser Forderung ist man bei der Einigung mit Keolis jedoch abgerückt.

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