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Frankfurt am Main: TraffiQ stellt ersten Qualitätsbericht vor

15.09.11 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die kommunale ÖPNV-Aufgabenträgergesellschaft TraffiQ aus Frankfurt am Main hat gestern ihren ersten Bus-Qualitätsbericht vorgestellt. Zentrale Erkenntnis ist, dass die Fahrgäste in der Mainmetropole zufriedener sind als im Rest Detuschlands. Für den kommunalen Schienenverkehr, der zwar auch von der TraffiQ verantwortet wird, den die VGF aber noch immer ohne Wettbewerbsdruck betreiben kann, ist ähnliches geplant.

TraffiQ-Geschäftsführer Hans-Jörg von Berlepsch: „Nachdem seit Einführung des Qualitätsmanagements mittlerweile sämtliche Buslinien in die Bewertung einfließen können, kann für den Busverkehr ein seriöser Vergleich gezogen werden.“ Auf einer Skala von 1 (sehr zufrieden) bis 5 (sehr unzufrieden) erhält der Busverkehr im Schnitt eine Bewertung von 2,1, auch wenn es aufgrund des engen und vielbefahrenen Straßennetzes gelegentlich zu Pünktlichkeitsproblemen kommen kann.

Auch die etwa 750 Busfahrerinnen und Busfahrer werden überwiegend positiv bewertet. Nicht kundengerechtes Verhalten kommt nur in Einzelfällen vor, auch die Auskünfte sind überdurchschnittlich gut. Beim Fahrstil (Note 2,5) wünscht man sich im Hause TraffiQ noch etwas Verbesserung.

Die Investitionen in die modernisierte Busflotte zahlt sich aus: Komfort und Temperatur wird im Schnitt mit 2,1 bewertet. Die Sauberkeit kommt auf einen Wert von 2,3. Auch die Sicherheit wird hoch angesehen. Die helle und übersichtliche Ausstattung trägt ebenso wie die Videoüberwachung dazu bei, dass die Busse ein Ort zum wohlfühlen sind.

Auch die objektiven Qualitätstests haben positive Ergebnisse: Der Fahrscheinverkauf verläuft was immer gut, die Außenanzeigen verlaufen zuverlässig, aber die Informationen in den Bussen sind verbesserungsbedürftig.

Das Bestellerprinzip hat im Vergleich zur Verkehrsdurchführung durch kommunale Eigenbetriebe den Vorteil, dass Maluszahlungen verhängt werden können, ohne dass auf der anderen Seite der Zuschussbedarf steigt. Das ist bei einer hinter aller Bilanzakrobatik immer wieder zum Vorschein kommenden gemeinsamen Kasse von Verkehrsunternehmen und Besitzer letztlich nicht möglich.

Durch die Entflechtung zwischen Aufgabenträger, der für die Daseinsvorsorge da ist und Verkehrsunternehmen, sind die Interessenlagen klarer verteilt. Die Rollen von Besteller und Gesellschafter sind getrennt, wodurch weniger Konfliktpotential vorhanden ist. Der Kostendeckungsgrad im Busbereich stieg auf hundert Prozent. Ein großer Erfolg, weil man den Mut hatte, sich von alten Strukturen zu verabschieden.

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