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Erste Stadler Variobahn rollt in Potsdam

20.09.11 (Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Zum Tag der offenen Tür am vergangenen Samstag (17. September) bei der ViP Verkehrsbetriebe Potsdam GmbH wurde die erste Stadler Variobahn der Öffentlichkeit vorgestellt. Zugegen waren Oberbürgermeister Jann Jakobs und Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (beide SPD) sowie ViP-Geschäftsführer Martin Grießner und Michael Daum von Stadler Pankow.

Grießner: „Mit den neuen Variobahnen gehen wir einen wichtigen Schritt bei der Umstellung unserer Straßenbahnflotte auf Niederflurfahrzeuge. Die 100-prozentige Niederflurigkeit erhöht die Nutzbarkeit unserer Straßenbahnen für alle Fahrgäste. Wichtig ist uns zudem der erhöhte Komfort insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen und Familien mit Kindern. Zudem erleichtern zwei mechanische Klapprampen den Einstieg.“

Die Fahrzeuge sind vollständig klimatisiert und verfügen über zwei moderne Fahrscheinverkaufsautomaten, die einfach und intuitiv mit einem Touch Display zu bedienen sind. Die Bezahlung ist mit Hart- und Papiergeld sowie EC-Karten möglich. Grießner: „Neben der hohen Funktionalität freuen wir uns auch über die Gestaltung der Variobahn, da sich durch sie das Unternehmen und die Stadt Potsdam wieder finden. Denn die Farbgebung und das äußere Erscheinungsbild mit der markanten Ecke stehen für die ViP, die Gestaltung der Sitzpolster für Potsdam.“

Variobahnen werden bereits bundesweit, etwa in Mainz oder Bochum/Gelsenkirchen, aber auch in ganz Europa eingesetzt, wie etwa in Bergen oder London. Im süddeutschen Raum gab es zuletzt aber größere Probleme mit der Zulassung der Fahrzeuge in München und Nürnberg. In Potsdam sieht die Welt anders aus. Michael Daum: „Dank der guten Zusammenarbeit konnte die Straßenbahn fristgerecht produziert und zugelassen werden und nun planmäßig in den Fahrgastbetrieb gehen.“ Die Technische Aufsichtsbehörde (TAB) ist nach Brandenburger Recht das Eisenbahnbundesamt.

Bereits seit dem 18. September fährt das neueste Mitglied des Fuhrparks auf den Linien 29 und 96 im Regelbetrieb mit. Zwei weitere werden derzeit für die Schulung der Fahrer genutzt. Insgesamt wurden 14 Stück bestellt mit der Option auf vier weitere. Sie sollen sukzessive die älteren Tatra-Trams ersetzen, die noch zu DDR-Zeiten angeschafft wurden. Getauft wurde die erste Bahn auf den Namen der Potsdamer Partnerstadt Opole. Auch die weiteren Züge sollen nach verschiedenen Partnerstädten benannt werden.

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