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Vandalismusschäden bei den Stationen der Deutschen Bahn

15.08.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Gegen Vandalismus ist die Deutsche Bahn machtlos. Sie kann nur immer und immer wieder Schmierereien beseitigen und Zerstörungen reparieren. Dies trifft vor allem auf kleine S-Bahn Stationen zu, wo keine soziale Kontrolle vom Straßenraum her möglich ist. Hier fühlen sich die Täter „sicher“ genug, um nicht erkannt zu werden.

Diese Problem haben aber alle Verkehrsunternehmen. So auch die Rheinbahn in Düsseldorf und die Regiobahn Kaarst – Mettmann. Auch hier häuften sich die Schäden durch Vandalismus. Doch durch konsequente zeitnahe Beseitigung dieser Schäden nahm offenbar die Lust der Täter ab. Dort, wo der „Tag“, also das Zeichen des Urhebers nicht monatelang zu sehen ist, verliert er sein Renommee in der Szene.

Seit einigen Jahren geht die Deutsche Bahn auch diesen Weg. Schmierereien werden zeitnah, in der Regel innerhalb von zwei Wochen beseitigt. Ein besonderes Problem besteht allerdings mit den Bahnhöfen, die nicht ebenerdig erreichbar und mit einem Aufzug ausgestattet sind. Offenbar richtete sich die Wut der Vandalen nun gegen solche Einrichtungen, weil sie damit größeren Schaden anrichten können. Doch der Schaden liegt nicht nur bei der Bahn, die erhebliche Kosten durch Reparatur und Ersatzmaßnahmen aufzubringen hat, sondern auch bei den Reisenden.

Die Aufzüge sind für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste besonders wichtig, oftmals verhindert ein ausgefallener Aufzug sogar die Reise – oder sie endet unverhofft auf dem Bahnsteig. Hier ist es wichtig und richtig, dass die Deutsche Bahn so schnell wie möglich reagiert.

Am Wochenende vom 30. zum 31. Juli zerstörten Unbekannte die Glasscheiben der Aufzugtüre auf dem Bahnsteig am Haltepunkt Düsseldorf-Hellerhof und setzten damit auch den Aufzug außer Betrieb. Noch in der gleichen Woche wurde zunächst die Scheiben ersetzt Und am 12. August wurde der Aufzug nach dreitägigen Reparaturarbeiten wieder in Betrieb genommen. Leider aber nur für einen Tag.

Am Samstag mussten Reisende aus dem steckengebliebenen Aufzug befreit werden. Da die Ursache laut DB Station & Service zunächst nicht feststellbar war, wurde der Aufzug wieder stillgelegt. Auch das ist richtig, weil man nicht das Risiko eingehen will, dass weitere Reisende das gleiche Schicksal erleiden. Heute wurde der Fehler behoben und der Aufzug wieder in Betrieb genommen.

Viele Aufzüge an den Stationen sind allerdings mehr als 10 Jahre im Einsatz und die Defekte treten nicht nur bei Vandalismusschäden auf. Da stellt sich die Frage, ob ein Ersatz nicht kostengünstiger ist, als ständige Reparaturmaßnahmen.

Besonders perfide ist es, wenn Täter Gefahrenpunkte schaffen, in dem sie z.B. Sicherheitsgitter entfernen. Sie nehmen nicht nur bewusst in Kauf, das Reisende dabei zu Schaden kommen können, sondern sie fordern es geradezu herbei. So geschehen am S-Bahnhof Langenfeld (Rheinland). Dort entfernte ein Täter in der Nacht vom 6. zum 7. August ein Gitterrost der Regenablaufrinne in der Mitte des Bahnsteigs. Die Gefahrenstelle lag unmittelbar zwischen den Fahrkartenautomaten, also an einer Stelle, die viele Reisende ansteuern, um sich eine Fahrkarte zu kaufen oder eine Verbindungsübersicht abrufen.

Die Deutsche Bahn hat eine Verkehrssicherungspflicht für ihre Anlagen. Sie kann dieser aber nur nachkommen, wenn sie Kenntnis von einer Gefahrenquelle hat. Dennoch ist sie auch bei Unkenntnis dafür haftbar zu machen. Unverständlich ist dem Autor, das bis 12:30 Uhr des 7. August noch kein Fahrgast dies über die Rufsäule der 3S-Zentrale gemeldet hatte. Offenbar ist es vielen Menschen gar nicht bewusst oder es ist ihnen gleichgültig, ob andere Menschen dadurch zu Schaden kommen können.

Unmittelbar nachdem der Autor der 3S-Zentrale die Gefahrenstelle gemeldet hatte, trat ein junge Dame in die Abflussrinne und verletzte sich am Fuß. Sie wollte es darauf beruhen lassen, doch mehrere Fahrgäste rieten ihr, die Bahn über den Unfall zu unterrichten. Die 3S-Zentrale bat sie darauf hin, zum Hauptbahnhof zu fahren, um den Unfall zu melden.

Aber erst am späten Nachmittag des 7. August wurde durch die DB Station & Service ein neues Gitterrost eingesetzt und die Gefahrenstelle beseitigt.

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