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Neue Variante zur Schienenanbindung Lindaus zeichnet sich ab

08.08.11 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Bezüglich der zukünftigen Anbindung Lindaus zeichnet sich nun eine weitere Variante ab. Der Inselbahnhof soll dabei erhalten bleiben und beidseitig vom Schienenpersonennahverkehr (SPNV) angefahren werden. Für die EuroCity-Züge München – Zürich ist in dieser Variante nur ein Halt am neu anzulegenden Halt Lindau-Reutin vorgesehen, daneben sollen nur die Fernzüge aus Richtung Schweiz und Österreich an der neuen Station halten. Die neue Variante wird nun bis Ende September untersucht.

Die neue Kompromisslösung wurde in einem Fachgespräch unter Moderation des Bayerischen Verkehrsministeriums erarbeitet. Die politischen Entscheidungsträger streiten sich bereits seit längerem, wie die neue Anbindung Lindaus aussehen soll. Dabei standen zum einen nur der neue Halt in Reutin und zum anderen der Erhalt des Inselbahnhofs zur Auswahl. Die Deutsche Bahn zieht weiterhin eine Lösung mit nur einem zentralen Bahnhof vor, möchte sich aber nicht anderen Lösungen gegenüber verschließen.

In den kommenden zwei Monaten werden die fahrplantechnische Realisierbarkeit und die möglichen Mehrkosten ermittelt. Die Bahn hat in dem Gespräch deutlich gemacht, dass die neue Variante nur unterstützt wird wenn andere, wie der Freistaat Bayern oder die Stadt Lindau die Mehrkosten übernehmen. Das bayerische Verkehrsministerium hat deutlich gemacht, dass nur die 2008 zugesagten Mittel in Höhe von 3,5 Millionen Euro übernommen werden. Die Stadt Lindau wird die Mehrkosten dann tragen müssen. Bis Ende September muss eine Entscheidung fallen.

Wegen zu hoher Kosten wurde bereits eine Variante verworfen, bei der der Inselbahnhof verkleinert und der Bahnhof Reutin zum Hauptbahnhof ausgebaut werden soll, den die meisten Züge anfahren. Auch der Erhalt des Inselbahnhofs, ohne Halt auf dem Festland ist problematisch, da über den Kopfbahnhof der EuroCity München – Zürich nicht die von der Schweiz geforderten Fahrzeiten erreicht, von der die finanzielle Beteiligung der Schweiz am Streckenausbau abhängt.

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