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HVV führt ab September Alkoholkonsumverbot ein

17.08.11 (Hamburg) Autor:Sven Steinke

Ab September gilt ein Alkoholkonsumverbot im HVVDer Hamburger Verkehrsverbund (HVV) wird zum 01. September 2011 in den meisten seiner Verkehrsmittel ein generelles Alkoholkonsumverbot einführen. Dazu zählen alle U-, S- und A-Bahnen, Züge der Eisenbahn & Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB) und der metronom Eisenbahngesellschaft. Auch in allen Bussen und Stationen der U-, S- und A-Bahn im HVV wird dieses Verbot gelten. Ausgenommen von dem Verbot sind der Elb-Fährverkehr der HADAG und die Regionalzüge der DB Regio, Nord-Ostsee-Bahn und Nordbahn nach Schleswig-Holstein, sowie die Stationen der Deutschen Bahn außerhalb des S-Bahn Bereichs.

Nach vorheriger Diskussion mit der Politik und Verkehrsunternehmen wurde eine Infratest Telefonumfrage mit 500 Befragten durchgeführt, dabei gaben 86 Prozent der Befragten an, für ein Alkoholkonsumverbot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu sein. Nur 13 Prozent waren dagegen. Durch das Ergebnis der Umfrage sah sich der HVV ermutigt ein solches Verbot einzuführen.

Das Verbot untersagt das Trinken von alkoholischen Getränken, sowie das Mitführen geöffneter Behältnisse mit alkoholischen Getränken. Bis zum 30. September wird es eine sogenannte Verwarnphase geben, in der Verstöße noch nicht geahndet werden. Ab Oktober droht bei Missachtung eine Strafe in Höhe von 40 Euro. Fahrgäste werden in den nächsten Monaten mit Plakaten und dauerhaft durch Piktogramme auf das Verbot hingewiesen.

Ulrich Sieg, Vorstandsmitglied der Hamburger Hochbahn hofft, dass sich das Alkoholkonsumverbot bei den Fahrgästen genauso durchsetzen wird, wie das Rauchverbot und zur Normalität in seinen Bussen und Bahnen wird. Weiter sagt Sieg, dass man mit Augenmaß bei der Einführung des Verbotes vergehen wolle. Er hofft auf eine flächendeckende Unterstützung bei allen Beteiligten.

Kay Uwe Arnecke, Sprecher der Geschäftsführung der S-Bahn Hamburg wies daraufhin, dass Deutschland beim Alkoholkonsumverbot in Bussen und Bahnen Nachreiter sei, in vielen internationalen Großstädten gehöre dies schon seit Jahren zum Alltag. Er sieht einen Trend der sich in den nächsten Jahren bundesweit weiter verbreiten würde. Ähnliche Verbote gebe es bereits in Köln und München. Zusätzlich wird das Sicherheitspersonal intensiv auf die neue Herausforderung vorbereitet.

Die Beteiligten wiesen auch auf die Erfolge bei der metronom Eisenbahngesellschaft hin, die ein solches Verbot bereits seit November 2009 in ihren Zügen durchsetzt. Dadurch konnten die Zahl der begangenen Straftaten, das Müllaufkommen und die Kosten zur Beseitigung von Vandalismusschäden deutlich reduziert werden. Insgesamt 400 Sicherheitskräfte und Kontrolleure werden bei der Hamburger Hochbahn und der S-Bahn Hamburg für die Durchsetzung des Verbots geschult und eingesetzt.

Lutz Aigner, Geschäftsführer des HVV rechnet mit Einführung des Verbotes damit, dass mehr Fahrgäste das Angebot des HVV nutzen, weil das fahren gerade im Abendbereich sicherer und ruhiger werde. Fahrgäste fühlten sich durch die Belästigung von alkoholtrinkenden Mitreisenden regelmäßig belästigt. Bereits jetzt sei ein solches Verbot in der Hausordnung niedergeschrieben, mit der Aufnahme des Verbotes in die Tarifbestimmungen bekomme dieses einen höheren rechtlichen Stellenwert und sei somit auch entsprechend durchsetzbar.

Bild: Hamburger Verkehrsverbund (HVV)

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