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GDL: Annäherung und Vorgespräche gehen weiter

18.08.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kommt mit immer mehr Privatbahnen ins Gespräch. Aktuell laufen sowohl bei der Metronom Eisenbahngesellschaft in Nordwestdeutschland als auch bei der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) Vorgespräche über den Einstieg in ein Schlichtungsverfahren. An beiden sind Benex und Netinera beteiligt. Auch bei Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt und der Nord-Ostsee-Bahn rückt eine Einigung näher.

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Die Streikbeteiligung war zuletzt gesunken. In der Sächsischen Zeitung wird GDL-Chef Claus Weselsky dahingehend zitiert, dass man zwar bei 95% der Lokomotivführer eine Einigung erzielt habe, „beim Rest sage ich aber ganz nüchtern, dass wir mit unseren Aktionen nicht durchkommen.“ Das betrifft beispielsweise Abellio Rail NRW oder die ebenfalls zum Veolia-Konzern gehörende NordWestBahn samt der betrieblich mit ihr eine Einheit bildende Düsseldorfer Regiobahn. Hier rief man zwar auch zu Streiks auf, musste den Anspruch, einen Tarifvertrag abzuschließen, jedoch wegen nicht nennenswerter Resonanz aufgeben.

Die GDL fordert die Einführung eines bundesweit gültigen Rahmentarifvertrages für Lokomotivführer aller Eisenbahnverkehrsunternehmen (BuRa-LfTV). Außerdem strebt sie einen Betreiberwechseltarifvertrag, der verbindliche Personalübernahmen bei Neuvergaben im Nahverkehr vorsieht. Sie möchte zudem innerbetriebliche Auffangregelungen bei Fahrdienstuntauglichkeit unter voller Besitzstandswahrung und ein Berufseinstiegsverbot für Hauptschulabsolventen. Davon ist sie jedoch bei der Einigung mit Keolis wieder abgerückt.

Bei der AKN in Hamburg und Schleswig-Holstein, bei der zu Netinera gehörenden Vogtlandbahn in Sachsen und Bayern sowie bei der Hohenzollerschen Landesbahn in Baden-Württemberg gehen die Ausstände jedoch weiter. Hier gibt es keine Annäherung. Weselsky: „Mit solchen Unternehmen wird eine Beilegung des aktuellen Tarifkonflikts nicht gelingen. Damit bleiben diese Unternehmen weiterhin Konfliktherde und die Arbeitgeberseite hat mit ihrer Verweigerungshaltung die Auswirkungen auf die Fahrgäste zu verantworten.“

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