Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Vogtlandbahn weist Vorwürfe der GDL zurück

16.07.11 (Allgemein) Autor:admin

Auf ihrer Internetpräsenz erhebt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) schwere Vorwürfe an die Vogtlandbahn. „Die VBG ist sich auch nicht zu schade, auch noch eine Schippe draufzulegen. So will sie, dass die Lokomotivführer in ´Einzelgesprächen´ ihren Streikverzicht erklären. Sittenwidrig ist dies allemal, ob hierbei nicht sogar eine „Nötigung“ vorliegt, werden wir prüfen, schließlich wird hier die grundgesetzliche garantierte Koalitionsfreiheit massiv verletzt“, so der Bezirksvorsitzende des GDL-Berzirks Berlin-Sachsen-Brandenburg Frank Nachtigall. Diesen Vorwurf weist die Vogtlandbahn aufs Schärfste als Lüge zurück, wie sie in einer Pressemitteilung erklärte.

Offenbar möchte die GDL von eigenen fragwürdigen Aktivitäten ablenken, so die Vogtlandbahn. So forderte die GDL in einem Schreiben vom 24. Februar 2011 ihre Mitglieder bei der Vogtlandbahn dazu auf, sich an kommenden Streiks zu beteiligen, um die Kollegen bei anderen Privatbahnen zu unterstützen.

„Eine Weigerung der Teilnahme an Arbeitskampfmaßnahmen würde von den Lokführern als Feigheit und Ignoranz gewertet werden. Der Ordnung halber weisen wir darauf hin, dass ihr an der Teilnahme an Arbeitskampfmaßnahmen aufgrund von Euch akzeptierten Satzung der GDL nebst Arbeitskampfordnung verpflichtet seid.“ heißt es in dem Schreiben, das dem Eisenbahnjournal Zughalt.de vorliegt.

Die Vogtlandbahn GmbH habe die derzeit ausgesperrten Mitarbeiter dazu aufgerufen, das Gespräch mit der Unternehmensleitung zu suchen. „Jeder, der nicht mehr an den GDL-Arbeitskampfmaßnahmen teilnehmen will, wird mit offenen Armen bei uns aufgenommen und kann wieder arbeiten. Ein Anruf genügt und wir werden mit dem betreffenden Mitarbeiter das weitere Vorgehen persönlich besprechen“, so Hartmut Schnorr, Geschäftsleiter der Vogtlandbahn.

„Wir sehen hier eine Möglichkeit mit den zurzeit ausgesperrten Mitarbeitern in einen konstruktiven Dialog zukommen. Wir wollen unsere Mitarbeiter nicht einschüchtern, sondern verstehen, was wir in Zukunft im Sinne der Mitarbeiter verbessern oder verändern können, um die Mitarbeiter für die Unternehmensziele und Herausforderungen der nächsten Jahre begeistern zu können“.

Bis jetzt wurden alle Gespräche freiwillig angenommen, so das Unternehmen. Daraus Nötigung abzuleiten und dieses als Straftatsbehauptung öffentlich zu propagieren bedeutet eine Verrohung der Streitkultur und die Umkehrung der deutschen Rechtsgrundsätze. Die Vogtlandbahn prüft, ob sie rechtliche Schritte gegen die Propaganda der GDL einleiten wird.

Kommentare sind geschlossen.