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NWL: Strecke Iserlohn – Hemer – Menden kommt in den Nahverkehrsplan

09.07.11 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Nachdem der Zweckverband Nahverehr Westfalen-Lippe (NWL) die Stellungnahmen der Kreise und Kommunen abgearbeitet hat, soll die nicht mehr im Nahverkehr bediente Strecke Menden – Hemer – Iserlohn, entgegen des Entwurfs jetzt doch in der endgültigen Fassung des Nahverkehrsplans unter dem Punkt Streckenreaktivierungen enthalten sein. Die mögliche Wiederinbetriebnahme des Nahverkehrs kann aber erst weiterverfolgt werden, wenn Untersuchungen eine positive Wirtschaftlichkeit aufzeigen.

Damit besteht nun endlich wieder Hoffnung, dass die 37.000 Einwohnerstadt Hemer einen Bahnanschluss erhält. Im Jahr 1989 hatte die Deutsche Bundesbahn den Nahverkehr auf der Strecke wegen Brückenschäden eingestellt und anschließend den Abschnitt Iserlohn – Hemer abbauen lassen. Der Streckenabschnitt zwischen Hemer und Menden konnte durch mehrere glückliche Umstände bis heute erhalten werden. Allerdings bestehen bereits seit mehreren Jahren Planungen dort einen Radweg anzulegen.

Mit einer Reaktivierung könnten die Städte Iserlohn, Hemer und Menden mit rund 160.000 Einwohnern wieder durch eine Linie im Schienenpersonennahverkehr durchgehend bedient werden und in Iserlohn mit der Linie RB 53 Richtung Dortmund und in Menden mit der Linie RB 54 Richtung Unna verknüpft werden.

Eine Wiedereröffnung könnte allerdings sehr kostspielig werden und damit den erforderlichen Kosten-Nutzen-Faktor von eins unterbieten. An einigen Stellen wurde nämlich der abgebaute Abschnitt zwischen Iserlohn und Hemer bereits anderen städtebaulichen Maßnahmen zugeführt und überbaut. Die anliegenden Kommunen halten deshalb nur einen Wiederaufbau nach Straßenbahnbetriebsordnung (BOStrab) für umsetzbar.

Der NWL wird erst mal untersuchen ob eine Reaktivierung möglich ist, welches Potential dadurch zu erwarten ist und ob die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme gegeben. Erst wenn alle drei Fragen erfolgreich geklärt sind, kann die Reaktivierung der Gesamtstrecke weiterverfolgt werden. Der Zweckverband setzt die Reaktivierung allerdings als langfristig mögliches Ziel an, da neben den einmaligen Investitionskosten auch die ständigen Betriebskosten finanziert werden müssen. Deshalb wird der Bau eines Radweges zwischen Hemer und Menden nicht kritisch gesehen, da die Gleisinfrastruktur für einen regelmäßigen Nahverkehr nicht mehr brauchbar ist und so der Trassenverlauf gesichert wird.

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