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Metronom-Streik: Fahrgastbeirat fordert Entschädigungen

21.07.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Fahrgastbeiräte des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN) und des Landkreises Harburg fordern angesichts der vielen streikbedingten Zugausfälle bei der Metronom-Eisenbahngesellschaft Entschädigungsleistungen durch die Verkehrsverbünde für die betroffenen Fahrgäste. Neben Berufspendlern, die zuverlässig zur Arbeit, zur Ausbildung, zur Schule oder Hochschule müssen, seien vor allem auch Urlauber betroffen, die mit der Bahn in die Region kommen.

Klaus Steinfatt vom Fahrgastbeirat des Landkreises Harburg: „Am Samstag sind nur 27 Prozent der Metronom-Züge gefahren. Der Zugverkehr ist unpünktlich und unzuverlässig. Die Bahnkunden haben kein Verständnis dafür, dass sie zwar ihre Monats- und Jahreskarten weiterhin voll bezahlen sollen, aber nur 27 Prozent der Leistung erhalten.“ Die Lage werde durch den Lokführermangel im Unternehmen weiter dramatisiert. In den Sommerferien könne das nicht mehr durch Überstunden aufgefangen werden.

Diese Ansicht teilt Metronom-Sprecherin Hannah Kohn nicht. Sie sagte dem Eisenbahnjournal Zughalt.de, man habe „in der Woche vor den GDL-Streiks eine krankheitsbedingte Zugausfallquote zwischen zwei und fünf Prozent“ gehabt. „Von 260 Zugbewegungen sind maximal 14 ausgefallen.“ Auch streikbedingt seien am Samstag weit weniger Züge ausgefallen. Im Durchschnitt des Tages seien vierzig Prozent der Leistungen gefahren worden – am Nachmittag mehr als am Vormittag.

Nichtsdestotrotz fordert man die Bereitstellung von Ersatzangeboten durch die zuständigen Aufgabenträger, in Niedersachen ist das die Landesnahverkehrsgesellschaft LNVG. Durch die Nichtbezahlung ausgefallener Zugleistungen seien Finanzmittel in siebenstelliger Höhe nicht abgerufen worden. Dieses Geld solle für zusätzliche Zugleistungen für die Verbesserung des Angebots investiert werden.

Hannah Kohn konnte die Höhe der nicht abgerufenen Finanzmittel in der jetzigen Phase weder bestätigen noch dementieren. Leistungsausweitungen steht man jedoch positiv gegenüber. „Wir freuen uns über jeden Zug, der zusätzlich bestellt wird und fahren solche Leistungen gerne.“

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