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GDL lehnt Ausnahmeregelungen im Verkehr nach Sylt ab

01.07.11 (Allgemein) Autor:admin

Wie die Nord-Ostsee-Bahn mitteilt, lehnt die GDL eine Ausnahmeregelung für die Grundversorgung der Insel Sylt ab. Die Insel ist nur über den Hindenburgdamm, einer Eisenbahnverbindung, mit dem Festland verbunden. Eine Straßenverbindung gibt es nicht und eine Fährverbindung besteht nur über den dänischen Hafen Havneby auf der Insel Rømø, ein Umweg von ca. 60 Kilometern. Die Eisenbahnverbindung ist somit existentiell für die Insel.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Gefahr von ad hoc GDL-Streiks und den damit verbundenen massiven Auswirkungen auf die Nordsee-Insel Sylt hatte die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) die GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) am 15. Juni nochmals schriftlich dazu aufgefordert, einer Vereinbarung über so genannte Notdienste zuzustimmen. Am Donnerstag, 30. Juni wurde nun erneut darüber verhandelt.

Das Unternehmen war dazu extra nach Frankfurt/Main gereist. „Leider ist das Ergebnis äußerst unbefriedigend: Wie befürchtet war die GDL nicht bereit, zufriedenstellende Regelungen für die Insel Sylt zu treffen. Das ist für uns der Gipfel der Verantwortungslosigkeit. Damit trifft jeder folgende Streik erneut nicht allein das Unternehmen: Tausende Urlauber und die Sylt-Pendler werden darunter leiden. Die GDLhat jedes Maß für ihre Streikaktivitäten verloren“, so NOB-Geschäftsführerin Martina Sandow.

Entsprechende Bemühungen der NOB um Ausnahmeregelungen für Sylt waren bereits in der Vergangenheit seitens der GDL zurückgewiesen worden. Sandow weiter: „Die Gewerkschaft ist lediglich bereit, über Kranken-, Schüler und Behindertentransporte sowie z.B. Notbesetzungen in der Leitzentrale zu verhandeln, nicht aber über die Sicherstellung der Sylter Grundversorgung. Da die Arbeitnehmer der Insel auf eine ausreichende Zugverbindung angewiesen sind, ist das ein Schlag ins Gesicht für die Sylter – die GDL lässt die Sylter sprichwörtlich im Regen stehen.“

Die NOB hatte die GDL aufgefordert, alle Pendlerzüge sowie die An- und Abreisetage Freitag, Samstag und Sonntag nicht zu bestreiken. Damit war das Unternehmen der GDL bereits entgegen gekommen, denn ursprünglich war das Ansinnen der NOB, die Insel komplett von den GDL-Streiks ausnehmen zu lassen.

Die Gefahr von ad hoc GDL-Streiks besteht weiterhin. Bei einem Streik gilt der Basisfahrplan. Dieser ist ein Auszug aus dem regulären Fahrplanangebot der NOB. Er beinhaltet auf den Strecken Kiel – Husum, Husum – Bad St. Peter-Ording sowie Kiel – Eckernförde einen 2-Stunden-Takt. Ergänzend werden Busse eingesetzt. Auf der Strecke Hamburg – Westerland fährt die NOB einen 2-Stunden-Takt und zusätzlich wichtige Pendlerzüge von und zur Insel.

Aktuelle Informationen zum laufenden Betrieb erhalten Fahrgäste unter www.nord-ostsee-bahn.de sowie über das Servicetelefon unter 0180/1018011 (3,9 Ct./Min. aus dem deutschen Festnetz, max. 42 Ct./Min. aus dem Mobilfunknetz).

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