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GDL kündigt „härtere Gangart“ an

03.07.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kündigt im Tarifkonflikt mit mehreren privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen eine „härtere Gangart“ an. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Norbert Quitter wirft der Arbeitgeberseite zudem vor, „auch noch ihre Kunden in Geiselhaft“ zu nehmen. Eine Rhetorik, die noch vor einigen Jahren aus dem Springerverlag kam, um damit gegen die GDL zu schießen.

Von morgen (Montag, 4. Juli), 3 Uhr wird bei Cantus zu Streiks aufgerufen. Das Unternehmen ist ein Joint-Venture der Hessischen Landesbahn (HLB) und Benex. Bei anderen Unternehmen, die Teil des HLB-Konzerns sind, laufen Tarifverhandlungen, so dass man von weiteren Ausständen absieht. Quitter: „ Nicht einmal der zehntätige Streik im Juni hat sie zur Besinnung gebracht. Cantus und Benex handeln nach der Vogel-Strauß-Taktik ‚Kopf in den Sand’ und hoffen, dass der Sturm schnell vorüberzieht. Da täuschen sie sich aber.“

Seit diesem Wochenende werden zudem die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG) und die Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt bestreikt. Die ODEG gehört in gleichen Teilen zu Netinera (vormals Arriva Deutschland) und Benex. Die Streiks beim Metronom werden dagegen heute Nacht um 2 Uhr beendet – vorerst.

Die GDL möchte einen bundesweit gültigen Rahmentarifvertrag für Lokomotivführer aller Eisenbahnverkehrsunternehmen abschließen. Dieser soll neben den Löhnen auf DB-Niveau auch innerbetriebliche Weiterbeschäftigung bei Fahrdienstuntauglichkeit unter voller Besitzstandswahrung und verbindliche Personalübernahmen bei Betreiberwechseln vorsehen. Darüber hinaus möchte die GDL ein Berufseinstiegsverbot für Hauptschulabsolventen durchsetzen.

Für Abellio Rail NRW sowie bei den zum Veolia-Konzern gehörenden Unternehmen Nordwestbahn und der Düsseldorfer Regiobahn hat die GDL den Anspruch allerdings aufgegeben. Hier finden keine Tarifverhandlungen statt, es wird jedoch auch nicht zu Streiks aufgerufen. Ausstände im ersten Quartal 2011 blieben hier nahezu ohne Resonanz.

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