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Deutsche Bahn legt Zwischenbilanz vor

29.07.11 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Die Deutsche Bahn sieht sich nach der vorgelegten Halbjahresbilanz, auf der Erfolgsspur. So verbuchte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2011 den höchsten Umsatz in seiner Unternehmensgeschichte. Mit 18,9 Milliarden Euro lag dieser Wert um 2,8 Milliarden Euro höher als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatzzuwachs resultiert nicht nur alleine aus der Übernahme des europaweit aktiven Verkehrskonzern Arriva, welcher einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro verbuchte.

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Das operative Ergebnis des Unternehmens erhöhte sich im ersten Halbjahr auf 1,1 Milliarden Euro und stieg damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum, um 287 Millionen Euro. Ein Großteil des Konzerngewinns stammt allerdings aus den staatlich bezuschussten Geschäftsfeldern Nahverkehr und Infrastruktur. So verfügt DB Regio in vielen Bundesländern noch über Großverträgen mit überhöhten Entgelten zum Betrieb der Verkehrsleistungen. Bei der Infrastruktur erzielen die Töchter Netz und Station & Service ihre Gewinne mit der Bewirtschaftung des Netzes. Bereits seit Jahren steigen in diesen Monopolgeschäftsfeldern die Nutzungsentgelte für Strecken und Stationen überproportional.

Gleichzeitig stieg aber auch die Schuldenlast des Unternehmens um 351 Millionen Euro auf 17,29 Milliarden Euro, währenddessen die Deutsche Bahn eine Dividende in Höhe von 500 Millionen Euro an den Bund abführen muss. Die Dividende für den Bund als Anteilseigner wird zum Teil über Kredite finanziert, wodurch der Anschein entsteht, dass die Deutsche Bahn vom Bundeshaushalt als Schattenhaushalt missbraucht wird. So stehen dem Bund Mittel zur Verfügung die er nicht bilanzieren muss.

Die Zahl der Reisenden in Zügen der Deutschen Bahn erhöhte sich um 18,4 Millionen auf 972,5 Millionen, während die Zahl der Personenkilometer mit 38 Milliarden gleich blieb. Ab September möchte das Unternehmen erstmals monatlich die Pünktlichkeit im Nah- und Fernverkehr auf seiner Internetseite veröffentlichen und so den Kundenservice erhöhen. Erst im letzten Winter ist das Unternehmen stark in die Kritik geraten, weil die Pünktlichkeit an den starken Wintertagen laut Medienberichten unter 30 Prozent gelegen haben soll.

Im Schienengüterverkehr konnte das Unternahmen die beförderte Tonnage um 2,3 Prozent auf 207,8 Millionen Tonnen steigern. Die Trassennachfrage stieg um 2,5 Prozent, dabei konnten die privaten Verkehrsunternehmen um 0,8 Prozentpunkte zulegen und erstmals einen Marktanteil über 20 Prozent erreichen.

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