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VRR und NVR planen linksrheinischen RE zwischen Köln und Düsseldorf

22.06.11 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Die Linie WM-RE 3 fuhr auch linksrheinisch zwischen Köln und DüsseldorfDer Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) und das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen planen die Einrichtung einer zusätzlichen linksrheinischen Linie zwischen Düsseldorf und Köln über Neuss und Dormagen. Diese soll den immer weiter steigenden Fahrgastzahlen sowie den zukünftig prognostizierten gerecht werden. Die Linie soll bis zur Fertigstellung der Ausbauten für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) die Linien RE 1 und RE 5 ergänzen.

Damit soll das Nahverkehrsangebot zwischen beiden Großstädten relativ schnell aufgewertet werden. Bisher verkehren zwischen beiden Städten Die Linien RE 1 Paderborn – Aachen und RE 5 Koblenz – Emmerich. Allerdings sind die recht ungleich verteilt, während die beiden Re-Linien im Abstand von zwanzig Minuten fahren, steht anschließend für vierzig Minuten keine schnelle Nahverkehrslinie bereit. Auch kommt es durch die hohe Nachfrage in der Hauptverkehrszeit regelmäßig zu Kapazitätsengpässen.

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Da für eine zusätzliche Linie über Leverkusen zwischen den Fernzügen keine attraktive Fahrplantrasse bereit steht, haben sich die Verantwortlichen überlegt, die Linie linksrheinisch über Dormagen und Neuss zu führen. So kann die Situation vorerst ohne Infrastrukturausbauten entschärft werden. Bereits im Jahr 2006 während der Fußball-Weltmeisterschaft gab es die Linie WM-RE 3 die zwischen Köln und Düsseldorf denselben Laufweg nahm und anschließend weiter über Oberhausen und Gelsenkirchen nach Dortmund fuhr. Die Fahrzeit lag damals zwischen den Hauptbahnhöfen bei rund dreißig Minuten, wie über Leverkusen.

Die Planungen sehen bereits für den Fahrplanwechsel im Dezember die Einführung einer solchen stündlichen Pendellinie zwischen beiden Städten vor. Eine Verlängerung der in Düsseldorf endenden Linie RE 6 aus Minden, ist leider an der nicht ausreichenden Zahl von Zuggarnituren mit Doppelstockwagen gescheitert. Die Fahrzeit der Pendelzüge soll allerdings 40 Minuten betragen, also zehn Minuten länger als RE 1 und RE 5 über Leverkusen brauchen.

Die zusätzlichen 380.000 Zugkilometer pro Jahr sollen über die Revision der Mittelzuweisungen für die Nahverkehrszweckverbände in NRW finanziert werden. So werden vom Land NRW die freiwerdenden Mittel aus den entfallenen Regionalfaktoren umverteilt. Vorallem dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) stehen somit weniger Mittel zur Bestellung von Nahverkehrsleistungen bereit. Durch die geringeren Infrastrukturnutzungskosten konnte das Nahverkehrsangebot allerdings gehalten werden.

Bei den Planungen bestehen derzeit noch einige Schwierigkeiten. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass DB-Netz durch die hohe Auslastung des Abschnitts Neuss – Köln, bei der aktuell laufenden Trassenverfügbarkeitsprüfung einige Trassenkonflikte auffinden könnte, wodurch das neue Angebot im Dezember nur eingeschränkt eingeführt werden kann. Auch bezüglich der Fahrzeugfrage konnte der zukünftige Betreiber DB Regio NRW noch keine verbindlichen Zusagen geben.

Bild: Sven Stei?nke

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