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Stuttgart 21: Bahn wird Stresstest bestehen

25.06.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Wie Focus-Online berichtet, befürchtet Winfried Hermann (Grüne), Verkehrsminister von Baden-Württemberg, dass der Tiefbahnhof den Stresstest bestehen könnte. Offiziell sei aber noch nichts.„Nach den bisher durchgesickerten Informationen wird der Stresstest wohl nicht scheitern“, sagte Hermann der „Berliner Zeitung“. Es sehe so aus, als wenn „die Bahn den Test irgendwie schafft“.

Der Stresstest, der im Schlichtungsverfahren unter Vermittlung von Heiner Geißler vereinbart wurde, soll den Beweis erbringen, dass der geplante unterirdische Durchgangsbahnhof bei Spitzenbelastung um 30 Prozent leistungsfähiger sei, als der Kopfbahnhof. Die Deutsche Bahn hatte dafür eine mehrwöchige Computersimulation vorgenommen.

Der von der Bahn erstellte Stresstest wird zur Zeit von dem Schweizer Beratungs- und Verkehrplanungsunternehmen SMA geprüft, so Hermann. Am 11. Juli wird das von SMA erstellte Zertifikat, das für Test entscheidend ist, den Beteiligten vorgestellt und 14. Juli soll eine öffentliche Erörterung stattfinden.

Derweil hat Heiner Geißler, der die Stuttgart 21 Schlichtung leitete, die Moderation des Stresstestes in Frage gestellt. Nur wenn das Ergebnis unter allen Beteiligten unumstritten sei, werde er das Ergebnis vorstellen. „Wenn sich herausstellt, dass kein Einvernehmen über die Zugrundelegung der Standards erfolgt ist, dann werde ich das Ergebnis auch nicht präsentieren.“

Die Landesregierung von Baden-Württemberg ist in diese Frage tief gespalten. Währen die Grünen strikt gegen Stuttgart 21 sind, ist die SPD dafür. In ihrem Koalitionsvertrag haben sie eine Volksbefragung im Oktober zu dem umstrittenen Vorhaben vereinbart.

„Die Frage wird sein, in welcher Qualität die Bahn den Bahnhof bedienen kann: Ist es eine Qualität, die man akzeptieren kann, oder eine, die für diesen Projektpreis inakzeptabel ist – ich bin da nach wie vor sehr skeptisch.“ , äußerte Hermann seine Zweifel. Er wolle sehr genau darauf schauen, ob die Bahn wie vereinbart den Stresstest auf einen Fahrplan umgestellt habe, den auch das Land akzeptiert, berichtete der Focus.

Damit droht der Grün-Roten Landesregierung eine Zerreißprobe, denn wenn Stuttgart 21 von ihr gekippt würde, könnten Vertragsstrafen in Milliardenhöhe drohen. Milliarden, die im Haushalt des Landes nicht vorgesehen sind.

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