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Studie ermittelt Fördermöglichkeiten für Wiederaufbau der Karniner Brücke

19.06.11 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsministerium hat am 17. Juni 2011 in Stettin im Rahmen des South North Axis – Projekttreffen, eine Studie über die Fördermöglichkeiten zum Wiederaufbau der Bahnverbindung Ducherow – Swinemünde über Karnin vorgestellt. Die Reisezeit zwischen Berlin und der Insel Usedom soll durch den Wiederaufbau der während des zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 zerstörten Karniner Brücke von vier Stunden auf zwei Stunden verkürzt werden.

Das aus EU-Mitteln geförderte SoNorA-Projekt soll die Entwicklung des Nord-Süd-Verkehrsnetzes zwischen Ostsee und Adria fördern. Auf den Treffen werden die Projektergebnisse vorgestellt und die weitere Projektplanung abgestimmt werden. An dem Projekt beteiligen sich Verwaltungen, Universitäten, Häfen und Eisenbahnverkehrsunternehmen aus sechs europäischen Ländern.

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Die Studie kommt zu dem Schluss, dass eine Förderung zum Wiederaufbau der Verbindung möglich ist. Allerdings kann das Projekt nicht vollständig aus diesem Fördertopf finanziert werden. Zum Wiederaufbau müssen weitere Finanzierungsquellen gefunden werden. Darüber hinaus muss das Projekt einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor aufweisen und unter dem Punkt vordringlicher Bedarf im Bundesverkehrswegeausbauplan aufgenommen werden. Die Investitionskosten zum Wiederaufbau der Verbindung werden auf 140 Millionen Euro veranschlagt.

Zur Finanzierung wurden verschiedene Vorschläge gemacht, die noch weiter geprüft werden müssen. So ein Antrag für die nächste Förderperiode ab 2014 im Folgeprogramm des Programms Verkehr des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) des Bundes. Einen Antrag für ein bilaterales EU-Projekt im Interreg-Programm zusammen mit der Stadt Swinemünde für die nächste Förderperiode ab 2015.

Zur Finanzierung der Planungskosten auf polnischem Gebiet können die Stadt Swinemünde und andere polnische Gebietskörperschaften Mittel aus dem JASPER-Programm beantragen. Eine Teilfinanzierung über Kredite der Europäischen Investitionsbank wird empfohlen. Je nach Einstufung im Bundesverkehrswegeplan können zu 65 Prozent der Investitionskosten aus europäischen Mitteln finanziert werden.

Ende des Monats soll sich eine Arbeitsgruppe mit Beteiligten des Bundes, der Bahn, Vertreter Polens und des Aktionsbündnis Karniner Brücke zusammenfinden. Dabei soll über Möglichkeiten zur Senkung des Investitionsbedarfs und die Umsetzung der Empfehlung geprüft werden.

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