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Streik bei der Nord-Ostsee-Bahn zur Kieler Woche?

17.06.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Wie die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) auf ihrer Internetseite mitteilt, hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) seit heute, 17. Juni 2011 ab 15 Uhr die Mitglieder zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Dieser Streik fällt voraussichtlich auch in die „Kieler Woche“, die erfahrungsgemäß ein großes Fahrgastaufkommen zur Folge hat.Die Nord-Ostsee-Bahn setzt daher ab dem 18. Juni wieder ihren Basisfahrplan ein. Auf der Strecke Kiel – Husum sind zusätzliche Fahrten enthalten, zudem sind zusätzlich Busse im Einsatz. Mit Hochdruck wir auch daran gearbeitet, so viele Züge wie möglich zum Basisfahrplan fahren zu lassen, erklärte die NOB.

NOB-Geschäftsführerin Martina Sandow kritisierte den GDL-Streik zur Kieler Woche: „Bei allem Respekt vor dem Streikrecht: Ein Streik während der Kieler Woche steht in keinem Verhältnis zu dem Schaden, den die GDL damit anrichtet. Anstatt sich mit uns endlich bedingungslos an den Verhandlungstisch zu setzen, agieren die Verantwortlichen zunehmend aggressiver und verantwortungsloser gegenüber den Fahrgästen.“

Die GDL setzt hingegen auf die altbekannte Polemik, die kein Interesse an einer Vernünftigen Einigung zu erkennen lassen. Zitat aus einer Pressemeldung der GDL:

Veolia opponiert gegen inhaltsgleiche Rahmenregelungen

Das zum französischen Großkonzern Veolia Environnement gehörende Unternehmen verweigert nach wie vor die Tarifverhandlungen zu inhaltsgleichen Rahmenregelungen und einem Betreiberwechseltarifvertrag. „Wir können es nicht verstehen und bedauern außerordentlich, dass die NOB den Tarifkonflikt weiter auf dem Rücken der Fahrgäste und der Lokomotivführer austrägt“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. In Tarifverhandlungen hat es schon viele Gemeinsamkeiten gegeben. Tarifverhandlungen sind dazu da, dass man die Differenzen in einem für beide Seiten tragbaren Kompromiss beseitigt. „So lange jedoch Veolia im Hintergrund grundsätzlich gegen inhaltsgleiche Rahmenregelungen und den Betreiberwechseltarifvertrag opponiert, und so lange die Lokomotivführer ausgepresst werden, damit noch mehr Gewinne nach Frankreich fließen, so lange wird es keine Lösung des Tarifkonflikts geben“.

Doch da entlarvt sich der Führer der GDL selbst. Er beharrt auf einem von ihm selbst formulierten Vertrag, den alle Eisenbahnverkehrsunternehmen akzeptieren müssen, bevor weiter verhandelt werden kann. Ob der Hinweis auf den im Land des „Erbfeindes“ Frankreich ansässigen Konzern Veolia wirklich hilfreich ist, ist zu bezweifeln.

Ob die Zahl der „Verweigerer“ gegen dieses Diktat – wie von der GDL behauptet –  tatsächlich täglich geringer wird, ist mehr als zweifelhaft.

In einem anderen Betrag von heute berichteten wir von einem Scheitern der Tarifverhandlungen bei der Metronom Eisenbahngesellschaft.

 

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