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Länge des Schienennetzes kein alleiniges Kriterium

09.06.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Die Deutsche Bahn weist die Vorwürfe der Allianz Pro Schiene zurück. Der Vergleich von Kennzahlen zu Länge der Schienennetze in einzelnen Staaten würde deutlich zu kurz greifen. Eine faire Bewertung der jeweiligen Infrastrukturpolitik sei damit nicht möglich. Darauf weist die DB Netz AG in Zusammenhang mit einer Veröffentlichung der Allianz pro Schiene hin.

Mit knapp 34.000 Kilometern betreibe die Deutsche Bahn das größte Streckennetz in Europa. Dimensionierung und Weiterentwicklung erfolge nach Maßgabe der Bundesverkehrswegeplanung und auf Grundlage von Kosten- und Nutzungsgesichtspunkten. Dabei flössen unter anderem Verkehrs- und Nachfrageprognosen ein. Kernpunkte dieses Konzeptes zur Kapazitätssteigerung des Netzes seien die derzeitige Realisierung des sogenannten Seehafenhinterlandprogramms mit einem Investitionsvolumen von 300 Millionen Euro sowie das Wachstumsprogramm, das auf die vergleichsweise kostengünstige Schaffung zusätzlicher Güterverkehrskorridore durch den Ausbau vorhandener Strecken setze.

Dass der Ansatz des Bundes grundsätzlich aufginge, belege nicht zuletzt die gestiegene Zahl der auf dem Netz der Bahn erbrachten Trassenkilometer, die im Zeitraum von 2000 bis 2010 um sechs Prozent wuchs. Noch stärker stieg auch die Verkehrsleistung im Personen- und Güterverkehr, allein im Güterverkehr um fast 40 Prozent. Wenig sinnvoll sei eine pauschale Aussage „je länger umso besser“. So sei die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten aus Sicht des Unternehmens nicht überall sinnvoll, sondern nur dort, wo sich nach den vorliegenden Prognosen tatsächlich ein Bedarf für zusätzliche Zugfahrten nachweisen ließe. Auf den Strecken, auf denen die DB Netz AG die Einleitung eines Verfahrens zur Abgabe oder Stilllegung prüft und worüber abschließend das Eisenbahn-Bundesamt entscheidet, träfe diese Voraussetzung nicht zu.

Bild: Wolfgang Klee, Deutsch Bahn AG
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