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GDL: Netinera will Metronom zerstören

19.06.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Im Konflikt um die Einführung des von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) geforderten bundesweiten Rahmentarifvertrages für Triebfahrzeugführer aller Eisenbahnverkehrsunternehmen erhebt sie obskure Vorwürfe gegen Netinera (vormals Arriva Deutschland): So soll das Unternehmen, das der italienischen Staatseisenbahn und einem Infrastrukturfonds gehört, die Metronom Eisenbahngesellschaft absichtlich zerstören wollen.

Dies wird u.a. damit begründet, dass Metronom irgendwann einmal an irgendwelchen Ausschreibungen nicht teilgenommen haben soll. Welche das sind, wird nicht genannt. In einem „Faktenaushang“ heißt es, „dass nachdem Willen der Gesellschafter der Wettbewerb weiterhin über das Einkommen und damit auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden soll.“

Die Tarifverhandlungen, so gibt man weiter bekannt, haben „zwangsläufig“ scheitern müssen, weil die Forderungen der GDL nicht erfüllt würden. Beim Metronom gilt derzeit ein unternehmensbezogener Verbandstarifvertrag. Die Triebfahrzeugführer erhalten etwa neun bis 15 Prozent mehr Lohn als bei der Deutschen Bahn. Hier wurden Lohnerhöhungen angeboten, allerdings war auch das für die GDL inakzeptabel.

Sie fordert statt dessen „Schutzbestimmungen“, etwa verbindliche Regelungen zur Personalübernahme bei Betreiberwechseln nach Ausschreibungen oder unternehmensinterne Weiterbeschäftigungsregelungen bei Fahrdienstuntauglichkeit unter voller Besitzstandswahrung. Darüber hinaus soll ein Berufsverbot für Hauptschulabsolventen eingeführt werden.

Der Metronom wiederum versuche, so die GDL, „das Ende des Unternehmens“ vorzubereiten. Darüber hinaus sei es „Unsinn“, das Lohnniveau als hoch zu bezeichnen. Ob das Fahrpersonal beim Metronom eine Lohnkürzung hinnehmen muss, wenn der von der GDL geforderte Tarifvertrag doch eingeführt werden sollte, ist unklar.

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