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Hany Azer gibt auf

16.05.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Es ist ein herber Rückschlag für die Deutsche Bahn, der Chefplaner des Großprojekts Stuttgart 21 und der Schnellfahrstrecke nach Ulm wirft hin. Der Ingenieur Hany Azer hatte am 1. April 2008 die Leitung übernommen. Zuvor war er für verschiedene Großprojekte in Berlin verantwortlich. Dazu gehörte die Nord-Süd-Verbindung und der Berliner Hauptbahnhof.

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Azer sah sich während seiner Arbeit immer wieder persönlichen Anfeindungen bis hin zu Drohungen ausgesetzt. Die Deutsche Bahn hat ihm daher Personenschutz gewährt. Nach reiflicher Überlegung wird Azer auf eigenen Wunsch die Leitung des Projekts Stuttgart – Ulm zum 31. Mai abgeben.

Nach dem Wahlsieg der Grünen und der SPD in Baden-Württemberg hatte die DB einen vorläufigen Baustopp verhängt, der aber nur bis zu Wahl des grünen Ministerpräsidenten in der vergangenen Woche galt. Die endgültige Entscheidung über das Projekt wird aber voraussichtlich in einer Volksabstimmung fallen, so sie denn kommt.

Offensichtlich kam die Entscheidung für die Deutsche Bahn völlig überraschend. „Ich bedauere die Entscheidung von Hany Azer sehr. Er ist ein ungewöhnlich kompetenter Ingenieur, den ich persönlich hoch schätze.“ , so Dr. Rüdiger Grube. „Hany Azer übernahm das Bahnprojekt Stuttgart – Ulm in einer sehr schwierigen Phase. Seitdem führt er das Projekt mit hohem technischem Sachverstand und beispiellosem persönlichem Einsatz“, sagte Dr. Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG. „Dafür bin ich ihm persönlich sehr dankbar. Auch wenn wir es außerordentlich bedauern, müssen wir die Entscheidung von Hany Azer natürlich respektieren“, so Dr. Grube weiter. Der 61jährige Azer wird eine andere Aufgabe bei der Deutschen Bahn übernehmen.

Welcher Art die Drohungen gegen Hany Azer waren und warum er dann nicht die Polizei einschaltete, sondern sich nur auf den Personenschutz des konzerneigenen Sicherheitsdienstes verließ, können wir nicht sagen. Auch wenn das Wasser auf die Mühlen der S21-Gegner ist, ein Sieg ist es trotzdem nicht. Eine Nachfolgregelung wird rechtzeitig bis zum 31. Mai von der Deutschen Bahn getroffen.

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