Jörg Bode nimmt Stellung zum geplanten Niedersachsentarif
15.04.11 (Allgemein) Autor:Sven Steinke
Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) plant derzeit zusammen mit benachbarten Aufgabenträgern und den Eisenbahnverkehrsunternehmen die Einführung des landesweiten Niedersachsentarifs. Dieser soll ab Ende 2011 im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Niedersachsen zur Anwendung kommen. Die Reisenden müssen dann nicht mehr auf den Tarif der Deutschen Bahn ausweichen sobald sie einen Verbundtarif verlassen.
Bezüglich einer Anfrage mehrerer CDU-Politiker nimmt der niedersächsische Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) Stellung zum gemeinsamen Vorhaben der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), der Region Hannover (RH) und dem Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB).
Dabei betont Bode, dass durch den neuen Niedersachsentarif die Rahmenbedingungen im SPNV-Wettbewerb verbessert werden sollen. Die Zuteilung der Fahrgelderlöse auf Relationen innerhalb Niedersachsens an die einzelnen Verkehrsunternehmen wird durch eine neutrale Stelle abgewickelt und nicht mehr über die Deutsche Bahn.
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Der derzeitige Zeitplan sieht die Einführung bei den niedersächsischen Verkehrsunternehmen bis Ende 2012 vor. Dieser findet dann auch schon Anwendung bei Fahrten in die Stadtstaaten Bremen und Hamburg. Bis dahin sollen auch noch die Verkehrsverbünde in Niedersachsen zur Zusammenarbeit gewonnen werden. Im Nachbarbundesland Nordrhein-Westfalen wurde ein ähnlicher Tarif bereits ab August 2004 schrittweise eingeführt. Diesen nutzten im Jahr 2009 schon fast 30 Millionen Reisende.
In einer nächsten Realisierungsstufe ist dann auch die Einbindung des übrigen ÖPNV vorgesehen. Dann können Reisende auf Reisen innerhalb Niedersachsen über die Verbundsgrenzen hinaus mit einem Fahrschein von Haustür zu Haustür gelangen, egal ob Bus, Bahn oder Straßenbahn. Die Fahrgäste müssen dann nicht mehr zwei oder noch mehr Tickets für ihre Fahrt ziehen. Zusätzlich ergibt sich die Möglichkeit neue regionale Tarifangebote in Niedersachsen zu etablieren.
Durch einen einfachen und attraktiven Tarif für den gesamten ÖPNV sieht er zusätzliches Wachstumspotenzial, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit des Nahverkehrs erhöht. Allerdings betont er dabei, dass keine Fahrpreissenkungen zu erwarten ist, weil der SPNV in den nächsten Jahren vor dem Problem stark steigender Kosten steht. Vor allem die Entgelte zur Nutzung der Infrastruktur steigen immer weiter. Die Dynamisierung der vom Bund bereitgestellten Regionalisierungsmittel reicht nicht aus um diese zu decken.
Bild: Sven Stei?nke
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