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Heute (11. April) keine GDL-Streiks

11.04.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Zwar hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) für diese Woche Streiks bei den fünf Privatbahnkonzernen Abellio, Benex, der Hessischen Landesbahn, Netinera (vormals Arriva Deutschland) und Veolia Verkehr angekündigt, doch zumindest am heutigen Montag werden die Pendler verschont bleiben. Die Deutsche Bahn AG und die Eurobahn werden ausdrücklich von den Streiks ausgenommen.

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Bereits in der vergangenen Woche hat es eine Streikpause gegeben. Die GDL hat drauf spekuliert, dass die Arbeitgeber ihr entgegen kommen. Aber, so Gewerkschaftsboss Claus Weselsky, „außer einem bösen Brief haben wir nichts bekommen.“ Nachdem in der vorletzten Woche bereits 48 Stunden am Stück gestreikt worden ist, ist davon auszugehen, dass die Gangart weiter verschärft wird.

Jedoch bleibt es bei der Ankündigung, im Interesse der Fahrgäste mindestens zwölf Stunden Vorlauf zu gewähren. Es wird also definitiv immer schon abends feststehen, ob der Berufsverkehr am nächsten Tag lahm gelegt wird oder ob die Züge regulär fahren.

Doch, wie viel wird überhaupt lahm gelegt? Die Resonanz ist von Unternehmen zu Unternehmen sehr verschieden. In Westdeutschland waren vor allem die Metronom-Eisenbahngesellschaft und die WestfalenBahn stark betroffen. Im Norden auch die Nord-Ostsee-Bahn. So gut wie gar keine Auswirkungen gab es etwa bei der Nordwestbahn, der Düsseldorfer Regiobahn oder bei Abellio Rail NRW.

Die Situation ist ausgesprochen kritisch. Während die Privatbahnkonzerne nicht einmal mehr zu gemeinsamen Verhandlungen bereit sind, will die GDL weder in ein Schlichtungsverfahren eintreten noch von zentralen Forderungen abrücken. Sie verlangt eine Bezahlung von 105% des DB-Niveaus, verbindliche Personalübernahmeregelungen bei Betreiberwechseln, innerbetriebliche Weiterbeschäftigung bei Fahrdienstuntauglichkeit und sie möchte den Beruf des Lokführers für Hauptschulabgänger unzugänglich machen.

Mit der wesentlich größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wurde bereits ein Branchentarifvertrag für den Nahverkehr abgeschlossen. Er sieht mindestens 93,75% des DB-Lohnniveaus vor, kennt ebenfalls Personalübernahmeregelungen bei Betreiberwechseln, sieht aber weiterhin Berufseinstiegsmöglichkeiten für Hauptschulabgänger vor. Diesen Abschluss hält die GDL jedoch für zu schwach.

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